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William Hogarth – Das graphische Werk

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vergriffen

Beschreibung


Hans-Peter Wagner

William Hogarth - Das graphische Werk. Ein kommentierter Auswahlkatalog

ISBN 978-3-86821-409-3, 210 S., kt., € 25,00 (2013)


William Hogarth (1697-1764) war ein wegweisender und innovativer englischer Künstler des 18. Jahrhunderts. Für die Nachwelt erwies er sich weniger bedeutend auf dem Gebiet der Malerei, wo andere (z.B. Joshua Reynolds oder der frühe Turner) ihn übertrafen, als vielmehr im Genre der Graphik und insbesondere in der seriellen Bilderzählung. Hier betrat er als Pionier Neuland und leistete entscheidende Beiträge für die Entwicklung der satirischen Graphik und des Comic, wie er im 19. Jahrhundert entstehen sollte. Als satirischer Künstler der Aufklärung machte sich Hogarth europaweit einen Namen mit den sechs Kupferstichen von A Harlot’s Progress (1732) über den Leidensweg einer Prostituierten, die ein Sensationserfolg wurden; den acht Stichen von A Rake’s Progress (1735), die das tragische Schicksal eines „Playboy“-Vorläufers aufs Korn nehmen und der technisch brillanten Serie in sechs Bildern über die moderne Ehe, Marriage A-la-Mode (1745). Mit seinen „character types“ (die Charles Dickens in seiner Prosa wieder aufgriff) und seiner geschickten Erzählweise, die wie der moderne Film mit Schnitten und Ellipsen operiert und somit die Betrachterin mit ins Spiel bringt, beeinflusste Hogarth nicht nur die sich entwickelnde serielle Bilderzählung, sondern auch die Erzählweise und Weltsicht der Schriftsteller seiner Zeit. Mit dem Romancier Henry Fielding verband ihn zusätzlich ein enges Verhältnis, und obwohl er Jonathan Swift anscheinend nie persönlich traf, waren sich die beiden in ihrer bissigen Satire erstaunlich ähnlich. Das deutsche Universalgenie Georg Christoph Lichtenberg machte Hogarth gegen Ende des Jahrhunderts mit einem witzigen und seiner Zeit weit vorauseilenden semiotischen Kommentar erstmals näher zugänglich. Der hier vorgelegte kommentierte Auswahlkatalog geht im Einführungsteil kurz auf die Biographie des Künstlers ein und verfolgt dann ausführlich die höchst disparaten Interpretationen, die Hogarths Werke über die Jahrhunderte erfuhren. Anschließend werden neue (poststrukturalistische) Wege der Hogarth-Lektüre vorgeschlagen. Ferner findet die Leserin Informationen über die Produktion der Kupferstiche und Hogarths Zielpublikum: Er arbeitete für zwei sehr unterschiedliche Publikumsarten – Aristokraten und reiche Kaufleute einerseits, für die er seine Serien zunächst in Öl malte, und die bürgerliche Mittelschicht andererseits, die Abnehmer seiner Graphik. Abgerundet wird der Katalog durch eine ausführliche Bibliographie. Der kommentierte Bildteil enthält die wichtigsten Einzelwerke und Serien des Künstlers. Insgesamt wird gezeigt, wie ironisch, subversiv und vieldeutig das graphische Werk Hogarths ist, den man zu voreilig als moralistischen Aufklärer eingestuft hatte.


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)


Pressestimmen

"Durch seine übersichtliche Strukturierung, seine klare, nicht unnötigerweise verkomplizierende Sprache, seine Reduktion auf wesentliche Elemente, seine gut gelungene Orientierungshilfe im Feld der Hogarth-Forschung sowie die besonders gelungenen Kommentarsektionen im eigentlichen Auswahlkatalog, wird dieses Werk nicht nur zu einer sehr ansprechenden Hilfe für Hogarth-Neulinge (sowohl Studierende als auch interessierte Laien dürften hier gewinnbringend bedient werden), sondern auch - v.a. aufgrund der übersichtlichen Bibliographie sowie der visuellen Aufmachung des Kataloges selbst - zu einem sehr guten Nachschlagewerk. Für Hogarth-Neulinge oder für Hogarth-Interessierte, die einer Wissensauffrischung bedürfen, ist dieser handliche Auswahlkatalog daher definitiv empfehlenswert und sollte in keiner guten Institutsbibliothek fehlen."

Daniel Becker, AAA: Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik 38.2 (2013)


"Daß der Band auch über einen Index der Orts- und Personennamen verfügt, macht das Buch zu einem nützlichen Handbuch, mit dessen Hilfe sich sicherlich gut Seminare zu Hogarth durchführen lassen. Es ist zu hoffen, daß Wagners kleiner Hogarth-Katalog eine neue Generation von Studenten der Anglistik und der Kunstwissenschaft dazu animieren wird, sich intensiver mit dem Künstler zu beschäftigen."

Till Kinzel, Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft (2013)