• 0651 41503
  • wvt@wvttrier.de
  • 0651 41503
  • wvt@wvttrier.de

Mary Wollstonecraft und Erziehung

28,50 €
inkl. MwSt., zzgl. Versand

Beschreibung


Ingrid-Charlotte Wolter

Mary Wollstonecraft und Erziehung. Eine Erziehungskonzeption zur Entkulturation

ISBN 978-3-86821-041-5, 280 S., kt., € 28,50 (2008)

(Anglistik - Amerikanistik - Anglophonie, Bd. 9)


Mary Wollstonecraft (1759-1797) gilt als eine frühe Vertreterin der Frauenrechte. Kaum bekannt in der modernen Forschung ist hingegen die bedeutende Rolle, die sie im erziehungswissenschaftlichen Diskurs der Zeit als Pädagogin mit internationalem Ruf spielte. In der modernen Forschung wird Wollstonecraft als Erzieherin, deren Bedeutung die der Feministin begründet und überragt, bisher ignoriert. Das Gesamtwerk Wollstonecrafts umfasst fiktionale und nichtfiktionale Werke, welche alle pädagogische Aussagen enthalten und in deren Schaffensprozess Wollstonecraft ihre eigene fortschrittliche Erziehungskonzeption entwirft. Die vorliegende Studie beschreibt zum ersten Mal systematisch dieses Erziehungskonzept. Ausgehend von ihren nicht nur für die Erziehung des weiblichen Individuums formulierten Axiomen „I wish them to be taught to think!“ (Thoughts on the Education of Daughters, 1787) und „pursue your own happiness“ (Mary, or the Wrongs of Woman, 1798) stellt Wollstonecraft im Laufe ihres Schaffens die erzieherischen Prozesse zur individuellen, sozialen und kulturellen Identität dar. Aber sie lebt in einer Zeit, in der die theologischen, sozialen und kulturellen Gegebenheiten eine deutliche Geschlechterdifferenz propagieren und das tradierte Patriarchat unerschütterlich erscheint. Ursächlich für die Perpetuierung dieser Auffassung ist für Wollstonecraft die auf ein stereotypes, rollenspezifisches Bild des Menschen ausgerichtete Edukation. Die in ihr vermittelten Werte erziehen zu einer Künstlichkeit des gesellschaftlichen Subjekts, die wiederum in der Festschreibung der Andersartigkeit des Weiblichen gipfelt. Bevor eine Änderung der Gefühls- und Wertemuster eintreten kann, ist zunächst die ‘Löschung’ der falschen Werte zwingend erforderlich. Wollstonecrafts Konzept ist daher eine Erziehung zur „Entkulturation“ und ihr langfristiges Ziel nicht die Revolution, sondern die langsame Evolution durch Erziehung „in the minds of the people“ (Historical View, 1794).


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)