Literarische Inszenierungen von Wertstrukturen und Wertkonflikten
Beschreibung
Claudia Beier
Literarische Inszenierungen von Wertstrukturen und Wertkonflikten in zeitgenössischen kubanisch-amerikanischen Romanen
ISBN 978-3-88476-527-2, ISBN 3-88476-527-2, 236 S., kt., € 26,50 (2003)
(Beiträge zur Anglistik, Bd. 11)
Die vorliegende Studie untersucht ein breites Spektrum neuerer kubanisch-amerikanischer Romane, wobei sowohl bekannt Autoren und Autorinnen (Oscar Hijuelos, Christina Garcia, Pablo Medina) als auch hierzulande weniger bekannte (Margarita Engle, Virgil Suárez u.a.) berücksichtigt werden. Die Verfasserin geht dabei der Frage nach, welche Wertstrukturen und Wertkonflikte als Ausdruck der bikulturellen Lebenssituation der Cuban Americans in den literarischen Texten vermittelt werden. Dieser Fokus erfordert eine Verbindung aus einem literaturwissenschaftlichen und einem kulturwissenschaftlichen Ansatz: In einem theoretischen Überblick werden zum einen die Bedeutung formal-narrativer Darstellungsverfahren für die Vermittlung von Werten untersucht. Zum anderen werden Aspekte der Beziehungen zwischen fiktionalen Texten und ihres kulturgeschichtlichen Kontextes aufgezeigt, wobei auch Ausdrucksformen und Möglichkeiten literarischen Fremdverstehens miteinbezogen werden. In den Erzähltexten der Cuban Americans findet eine künstlerisch vielfältige und anregende Auseinandersetzung mit der Exilerfahrung als Folge der kubanischen Revolution von 1959 und der bikulturellen Lebenssituation im Spannungsfeld gegensätzlicher politischer Ideologien und unterschiedlicher Kulturen statt. Dabei zeigt sich in den differenzierten Interpretationen, daß die Berücksichtigung narrativ-stilistischer Ausdrucksformen fruchtbar ist, um der literarischen Vermittlung von Werten und Wertkonflikten in kubanisch-amerikanischen Romanen auf die Spur zu kommen. Denn die Pluralität kubanisch-amerikanischer Wertwelten wird mit den Darstellungsmitteln des magic realism, mit multiperspektivischen Erzählverfahren oder lyrischen Stilmitteln inszeniert. Und es wird deutlich, daß die Romane auch als auf die Zukunft gerichtete Lebensentwürfe zu verstehen sind, da Tendenzen für einen möglichen Umgang mit der Bikulturalität und der spezifisch kubanisch-amerikanischen Situation sichtbar werden.