Im Schatten des Dritten Reiches

Gudula Moritz

Im Schatten des Dritten Reiches. Deutschland im britischen Roman des ausgehenden 20. Jahrhunderts

ISBN 978-3-88476-328-5, ISBN 3-88476-328-8, 202 S., kt., € 25,00 (1998)

(SALS - Studies in Anglophone Literatures, Bd. 9)

Der Schatten des Dritten Reiches liegt auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach Ende des Zweiten Weltkrieges über den deutsch-britischen Beziehungen: Anfang 1999 sorgte der deutsche Staatsminister für Kultur, Michael Naumann, in Großbritannien für einen Eklat mit der Behauptung, die Briten seien besessen von der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und würden noch immer ihr nationales Selbstbewußtsein aus dem Sieg gegen Hitler-Deutschland ableiten. Im Visier hatte Naumann vor allem den Nazi im Knobelbecher, der nach wie vor durch die britische Boulevardpresse marschiert und das Deutschlandbild der Briten entscheidend mitprägt. Aber auch im literarischen Diskurs spielt die Hitler-Zeit eine entscheidende Rolle: Viele Romanschriftsteller nehmen das zeitgenössische Deutschland in erster Linie durch die Brille der nationalsozialistischen Vergangenheit war. Doch muß uns das wirklich beunruhigen? Was steckt hinter den angestaubten Deutschlandbildern der britischen Romanciers? Diese Arbeit untersucht erstmals umfassend, welche unterschiedlichen Funktionen die gängigen Deutschland-Stereotypen im britischen Roman des ausgehenden 20. Jahrhunderts übernehmen.