Fiktionen von Natur und Weiblichkeit

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Beschreibung


Hannelore Möckel-Rieke

Fiktionen von Natur und Weiblichkeit. Zur Begründung femininer und engagierter Schreibweisen bei Adrienne Rich, Denise Levertov, Susan Griffin, Kathleen Fraser und Susan Howe

ISBN 978-3-922031-34-5, ISBN 3-922031-34-X, 376 S., kt., € 27,50 (1991)

(Horizonte - Studien zu Texten und Ideen der europäischen Moderne, Bd. 6)


Die Arbeit setzt sich kritisch mit theoretischen und lyrischen Texten aus den USA und Frankreich auseinander, die eine genuin weibliche Schreibweise oder Ästhetik fordern und diese Schreibweise mit einem politischen Engagement verbinden. In der Arbeit wird jedoch bewußt nicht gefragt, ob es eine weibliche Ästhetik oder Schreibweise gibt und wie diese aussieht, sondern wie sich ein "Diskurs über Feminität" innerhalb der franko-amerikanischen Literatur und Literaturkritik entwickelt hat. Untersucht wird die Umcodierung oder sogar erst Formierung von "Feminität" durch diesen Diskurs, der die Forderung nach einer genuin weiblichen Schreibweise erst plausibel macht. Die detaillierten Textanalysen prüfen die Aussagemöglichkeiten, die Texte innerhalb dieses Diskurses jeweils eröffnen oder verschließen und zeigen Metaphern und Topoi auf, die zur Bestrebung von Weiblichkeit aus anderen Diskursen bewußt und unbewußt wieder aufgenommen und/oder modifiziert werden. Dabei nimmt die Analyse der Bedeutungen und der ideologischen Besetzung von Begriffen wie "Natur" und "Natürlichkeit" sowie des Umgangs mit Geschichte eine zentrale Stellung ein. Analysiert werden zum einen theoretische Texte von Helene Cixous, Luce Irigaray und Julia Kristeva und literaturhistorische Texte von Susan Juhasz, Sandra Gilbert, Susan Gubar und Elaine Showalter. Zum anderen werden die Schriften von fünf amerikanischen Lyrikerinnen vorgestellt, deren Texte thematisch und/oder sprachlich den Versuch darstellen, "Femininität" in die Schrift zu bringen. Die Arbeit bietet damit auch einen Überblick über wesentliche Strömungen in der zeitgenössischen Lyrik von Frauen in den USA. Mit Kathleen Frazer und Susan Howe werden zudem zwei in Deutschland bisher unbekannte experimentelle Lyrikerinnen präsentiert.