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Deutschsprachige Erzählprosa seit 1990 im europäischen Kontext

19,50 €
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Beschreibung


Volker Wehdeking, Anne-Marie Corbin (Hg.)

Deutschsprachige Erzählprosa seit 1990 im europäischen Kontext. Interpretationen - Intertextualität - Rezeption

ISBN 978-3-88476-555-5, ISBN 3-88476-555-8, 226 S., kt., € 19,50 (2003)


Die 14 Beiträge dieses Bandes stellen die Entwicklung der deutschsprachigen Erzählliteratur seit der Epochenzäsur 1989/90 in ihren wesentlichen Debatten und Werken vor. Nach übergreifenden Querschnittskapiteln zu Wenderoman, Berlin-Literatur und Autobiographie sowie zur Gegenwartsprosa Österreichs und der Schweiz kommen einzelne Autor(inn)en in ihrer Werkentwicklung seit Mitte der 1990er Jahre zur Sprache, wobei ihren jeweils aktuellen Publikationen ein besonderes Augenmerk gilt. Der europäische Kontext soll den Blick schärfen für Autor(inn)en, die Interesse und Übersetzung auch im Ausland finden, weil sie ein gewichtiges Werk mit sensibler Spiegelung der Themen am Jahrhundertende verbinden: den langen Nachhall des Holocaust (Bernhard Schlink, W.G. Sebald), die Anzeichen vielfältigen Mentalitätswandels nach dem Mauerfall und die Auseinandersetzung mit der deutsch-deutschen Vergangenheit (Christa Wolf, Günter Grass). Im Klima der ‘political correctness’ erweist sich Martin Walsers „Tod eines Kritikers“ als Auslöser eines weiteren Antisemitismusstreits; Monika Maron verbindet in „Endmoränen“ das verlorene Thema der für ihre Generation zu späten Wende mit Altersmelancholie. Auch in Österreich und der Schweiz hält sich trotz Generationenwechsel und Minderheitenthemen die literarische Beschäftigung mit dem Schatten des Holocaust, während man bei einigen Autoren der jungen deutschen Literaturszene einen Wechsel von der Ereignisgeschichte zu Alltagsgeschichten beobachten kann. Neben diesen thematischen Linien werden erzähltheoretische Fragestellungen diskutiert, so die Ästhetik des Narrativen bei Uwe Timm und Reinhard Jirgl, ebenso wie Aspekte der nationalen und internationalen Rezeption deutschsprachiger Gegenwartsprosa, etwa im Blick auf die Christa Wolf-Lektüre in Europa und den USA und Martin Walsers „Tod eines Kritikers“ in der inner- und außerdeutschen Kritik. Eine Auswahlbibliographie zu wichtigen Werken und Forschungsbeiträgen zur deutsch-sprachigen Gegenwartsprosa rundet den Band ab.


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)


Pressestimme

"Im Band herrscht insgesamt ein gutes Gleichgewicht zwischen monographischen Abhandlungen (Wehdeking über "Endmoränen" von M. Maron, Arthur Williams über die Einstellung Sebalds zur deutschen Geschichte und zur deutschen Heimat, Andreas Meier über die "Rückkehr des Narrativen" in Reinhard Jirgls "Deutsche Chronik") und Querschnittskapiteln, die sich mit übergreifenden Themen auseinandersetzen, wie der Beitrag Corbins über autobiographische Schriften aus der Post-DDR Perspektive oder jener Wehdekings über "Rollenklischees in den deutsch-deutschen Beziehungsfiktionen seit 1990: Liebespaare, Familie, Arbeitsplatz- und Schulerinnerung" und über den "Mentalitätswandel" in der Gegenwartsprosa am Beispiel von Berliner Autoren. Der in den meisten Beiträgen gegenwärtige Bezug auf die politische und gesellschaftliche Realität schließt eine präzise Analyse der stilistischen und sprachlichen Merkmale keineswegs aus. Zu den weiteren Vorzügen dieses Sammelbandes gehört auch die klare Darstellung der analysierten Texte: trotz der unterschiedlichen und spezialistischen Ansätze ist erfreulicherweise jedem Beitrag eine Übersicht über die Handlungsfolge der jeweiligen Romane beigegeben."

Paola Quadrelli, literaturkritik.de (2004)