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Aestimatio possessionis in Justinians Novellen 4,3 und 120,6,2

vergriffen

Beschreibung


Karl-Martin Lucks
Aestimatio possessionis in Justinians Novellen 4,3 und 120,6,2
ISBN 978-3-922031-73-4, ISBN 3-922031-73-0, 178 S., kt. (1991)

(BAC - Bochumer altertumswissenschaftliches Colloquium, Bd. 4)


Untersuchung über ein im 1. vorchristlichen Jahrhundert bekanntes besitzloses Pfandrecht, das im 6. Jahrhundert nach Christus Eingang in Justinians Novellengesetzgebung gefunden hat, nachdem es in der Zeit der klassischen Jurisprudenz vollständig an Bedeutung verloren hatte. Ausgangspunkt der Überlegungen ist, daß in der Caesarstelle Bellum civile 3,1,2 ein Fall überliefert ist, der inhaltlich und im Hinblick auf die Wortwahl in den Novellen 4,3 und 120,6,2 wiedererscheint. Caesar hatte die aestimatio possessionis von Grundstücken angeordnet, wenn Geldschuldner ihre Schulden nicht begleichen konnten, sondern den Gläubigern die nach dem Bürgerkrieg wertlos gewordenen Grundstücke aufdrängen wollten. Caesar läßt dies zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation nach dem Krieg zu. Er fingiert gleichsam ein nicht vereinbartes Ästimationsgeschäft, das in seinen Wirkungen einem besitzlosen Pfandrecht gleichkam. Justinian hat in seinen Novellen 4,3 und 120,6,2 exakt die Regelung Caesars übernommen. Auch er gestattet den Geldschuldnern, ihren Gläubigern gegen deren Willen nach Festsetzung der aestimatio possessionis Grundstücke an Erfüllungs Statt aufzudrängen.