Weiblichkeit und sexuelle Differenz im amerikanischen Genrekino
Beschreibung
Karin Esders-Angermund
Weiblichkeit und sexuelle Differenz im amerikanischen Genrekino: Funktionen der Frau im frühen Westernfilm
ISBN 978-3-88476-222-6, ISBN 3-88476-222-2, 170 S., kt., € 23,50 (1997)
(Crossroads - Studies in American Culture, Bd. 13)
Im Spannungsfeld von neoformalistischen und psychoanalytischen Ansätzen untersucht diese Arbeit die Funktionen von Geschlechterdifferenz und Weiblichkeit im frühen amerikanischen Westernfilm und zeichnet dabei die faszinierende Entwicklung und Etablierung eines neuen Erzählsystems nach. In eingehenden Analysen wird die konstitutive Rolle der Kategorie des Geschlechts für den Prozeß der filmischen Sinnkonstitution herausgearbeitet. Ausgangspunkt ist dabei die These, daß Gender im frühen Film als kulturelle Basisopposition wirkt, die die Etablierung eines spezifisch cinematographischen Regelsystems unterstützt und darüber hinaus die Ausdifferenzierung von männlichen und weiblichen Genres strukturiert. Denn einerseits wird in dem relativ kurzen und chaotischen Zeitraum vor der Konstituierung von Regelhaftigkeit und Autonomie innerhalb der neu entstehenden Repräsentationsform des Films die Schubkraft ebenso elementarer wie stereotyper Differenzierungsmuster evident. Andererseits werden am Beispiel des Westerns, der nicht nur als "American genre par excellence", sondern auch als extrem männliches Genre gilt, die unteschiedlichen Funktionen der Frau, deren weitgehender Abwesenheit in den Texten eine symbolische und imaginäre Präsenz gegenübersteht, besonders deutlich.