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Waterloo in Geiselgasteig. Die Geschichte des Münchner Filmkonzerns Emelka (1919-1933)

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Beschreibung


Petra Putz

Waterloo in Geiselgasteig. Die Geschichte des Münchner Filmkonzerns Emelka (1919-1933) im Antagonismus zwischen Bayern und dem Reich

ISBN 978-3-88476-230-1, ISBN 3-88476-230-3, 250 S., kt., € 18,00 (1996)

(Filmgeschichte International, Bd. 2)


1812. Hungernde Bauern hoffen apathisch auf Hilfe, während Moskau in Flammen untergeht. Gespenstisch werden Leichen durch die nächtlichen Gassen Wiens getragen. "Europa war ein Trümmerhaufen", sagt ein Zwischentitel. "... und dies alles das Werk eines Mannes – des großen Korsen!" So beginnt WATERLOO, Karl Grunes lange vergessenes Meisterwerk aus dem Jahr 1929, mit dem die Münchner Filmproduktionsfirma Emelka ihr zehnjähriges Bestehen zu feiern gedachte. Als Feierstück und selbstbewußte Darstellung, darüber hinaus als nationale Identifikations-Ikone geplant, wurde WATERLOO zum Anfang des Endes der Emelka. Die Münchner Lichtspielkunst AG (Emelka) in München-Geiselgasteig – dem Standort der heutigen Bavaria – war die zweitgrößte Filmproduktion der Weimarer Republik; sie wurde 1919 gegründet als bayerischer Gegenpol zur allbeherrschenden Berliner Ufa und mußte 1932 Konkurs anmelden, nachdem geschäftliche Fehlentscheidungen sie in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hatten. An der wechselvollen Geschichte dieses bedeutungsvollen Filmkonzerns läßt sich nicht allein ein Stück deutscher Filmgeschichte nachzeichnen, das bisher vernachlässigt worden ist; auch die politischen Antagonismen zwischen Bayern und dem Reich in den zwanziger Jahren treten anhand der Konzern-Entwicklung auch auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet zutage. Petra Putz hat als erste ein filmhistorisches Neuland betreten und, gestützt auf umfangreiche Quellenstudien, die Geschichte der Emelka erforscht und aufgezeichnet. Ihre Ergebnisse ergänzen sinnfällig eine Filmgeschichtsschreibung, die bisher ihr Interesse fälschlich nur auf den Produktionsstandort Berlin konzentriert hat.


Pressestimme

"Die Arbeit von Petra Putz (mit einer Emelka-Konzern-Filmographie von Uli Jung) hat neue Quellen - vor allem im Bayerischen Staatsarchiv - erschlossen, um zum ersten Mal eine Konzerngeschichte zu liefern. Da die geschäftsinternen Akten der Emelka aber verschollen sind, hat Petra Putz versucht, diesen Teil der Geschichte des Konzerns anband dessen sozio-politischen und ökonomischen Umfelds darzustellen. In den Vordergrund ihrer Arbeit rückt deshalb das Verhältnis Bayerns zum Reich, aber auch das Verhältnis der bayerischen Staatsmacht zur Filmwirtschaft (ein Thema, das noch heute aktuell und interessant ist!). Nicht zuletzt ist die Emelka als Filmpropaganda-Konzern der süddeutschen Interessen gegründet und betrieben worden. Mehr noch: Besitz- und Machtverhältnisse im Konzern spiegeln aktuelle politische Ereignisse wieder, vor allem was die Beziehung zwischen München und dem Reich anging. In einem knappen, aber wissenschaftlich fundierten und gut lesbaren Text, legt Petra Putz diese Firmengeschichte vor. Auch die angehängte Filmografie von Uli Jung ist ein Gewinn für die Forschung."

Jan-Christopher Horak, MEDIENwissenschaft 14.4 (1997)