Wahrnehmung als Gestaltungsprinzip im Werk von James Joyce
Beschreibung
Susanne Peters
Wahrnehmung als Gestaltungsprinzip im Werk von James Joyce
ISBN 978-3-88476-136-6, ISBN 3-88476-136-6, 202 S., kt., € 22,00 (1995)
(SALS - Studies in Anglophone Literatures, Bd. 3)
Diese Studie befaßt sich mit einem bisher nicht systematisch untersuchten Zentralthema der James-Joyce-Forschung: der sinnlichen Wahrnehmung und ihrer Thematisierung als erzählerisches Verfahren. Vor dem Hintergrund des Wahrnehmungsbegriffes, wie er in der Psychologie und Philosophie verwendet wird, ermöglicht dieser interdisziplinäre Ansatz eine Beschreibung spezifischer Textstrategien zur Gestaltung und Vermittlung von Wahrnehmungsempfindungen. Die Arbeit liefert nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Joyce-Forschung, sondern stellt auch eine Erweiterung und Modifikation moderner Erzähl- und Lesetheorien dar. Während im Frühwerk sinnliche Wahrnehmung noch vor allem auf der Figurenebene bedeutsam ist, wird im Ulysses das Spiel mit der Wahrnehmung sowohl auf der Figuren- als auch der Leserebene zum gestalterischen Hauptanliegen. Die Arbeit verdeutlicht, wie die vielfältigen und unterschiedlich abstrahierten visuellen, auditiven, haptischen und olfaktorischen Sinnesanspielungen mehrschichtigen Erkenntnisinteressen des Lesers dienen. Es wird gezeigt, wie sinnliche Wahrnehmung in den Texten Joyces als zuverlässiger Mechanismus zur Erfahrung der Welt nicht mehr nur innerfiktional, sondern auch auf der Ebene der Autor-Leser-Kommunikation problematisiert und der Leser damit an die Grenzen seiner Wahrnehmungsmöglichkeiten geführt wird.