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Von Bettlern, Waisenkindern und Dienstmädchen

35,00 €
inkl. MwSt., zzgl. Versand

Beschreibung


Caroline Braun

Von Bettlern, Waisenkindern und Dienstmädchen. Armutsdarstellungen im frühen Film und ihr Anteil an der Etablierung des Kinos in Deutschland

ISBN 978-3-86821-783-4, 276 S., 91 Abb., kt., € 35,00 (2018)

(Filmgeschichte International, Bd. 25)


Filme aus dem Motivkreis Armut waren im frühen Kino weit verbreitet. Geschichten von herumziehenden Vagabunden, ehrlichen Blumenmädchen oder trunksüchtigen Vätern bewegten das Kinopublikum der Kurzfilmprogramme. In den beliebten sozialen Dramen traten ab 1910 die ersten deutschen Kinostars Asta Nielsen und Henny Porten als arme Heldinnen auf. Soziale Dramen erzählen von Armut in der modernen Großstadtgesellschaft aus dem Blickwinkel der Frau und artikulieren auch moralisch ambivalente Themen wie uneheliche Mutterschaft oder erotische Abenteuer. Diese vielfältigen Variationen in der Darstellung von Armut legen nahe, dass sie ein zentrales Thema für die damalige Filmproduktion war und den Geschmack des Kinopublikums traf. Im Zentrum der Untersuchung steht die kinematographische Inszenierung von Armut und Wohltätigkeit in Filmen aus europäischen Ländern sowie die Relevanz dieser Thematik für die Etablierung des frühen Kinos als neues Massenmedium.


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)


Pressestimmen

"Mit Von Bettlern, Waisenkindern und Dienstmädchen: Armutsdarstellungen im frühen Film und ihr Anteil an der Etablierung des Kinos in Deutschland legt Caroline Braun eine hervorragende Dissertationsschrift vor. So ist es das Verdienst Brauns, das Armutsthema im Film, ein entstehendes Verleihmodell und die Entwicklung des Starsystems miteinander zu verschränken, um die Geburt eines Massenkinos überzeugend zu erläutern."

Jan-Christopher Horak, MEDIENwissenschaft 37.1 (2020)


"Of Beggars, Orphans and Servant Girls: Representations of Poverty in Early Film and Their Contribution to the Establishment of German Cinema is an enlightening and very readable study of the new mass medium in a time of social upheaval, as it was beginning to make the transition from store-front cinemas to movie palaces. The focus of Caroline Braun’s research is the cinematographic enactment of poverty in European films and the significance of this theme for the establishment of early cinema. In her well-researched analysis of stereotypical tropes and characters in dozens of short and longer films, the author describes factors that rendered these fictional representations of poverty so popular. From about 1910, studio competition and audience demand induced filmmakers to produce longer films that were more complex and dedicated more time to developing protagonists, thereby changing the cultural practice of cinema-going. Companies pursued new distribution strategies for films featuring complicated plots and stars, rather than nameless protagonists, to convince the public of the added value of the new format. Of Beggars, Orphans and Servant Gir is an intriguing study of the ways in which early social dramas facilitated the revolution of German cinema."

Brenda Benthien, Historical Journal of Film, Radio and Television 40.4 (2020)


"In ihrer informativen und vielschichtigen Monografie widmet sich Caroline Braun den Darstellungen von Armut im deutschen Kino um 1910, einschließlich Produktionen anderer Länder, vor allem aus Frankreich, Italien und Dänemark, die in Deutschland zu sehen waren. Eine der Stärken von Brauns Arbeit besteht darin, dass sie filmhistorische Umbrüche und mediale Kontexte der Vorführungen berücksichtigt hat. So kann sie anhand von Programmauszügen nachzeichnen, wie die kürzeren Filme in eine Gesamtdramaturgie eingebettet waren. Interessant ist auch die Rekonstruktion der Funktion von sogenannten Filmerklärern, deren Hauptaufgabe darin bestand, dem Publikum die oft elliptisch erzählte Handlung zu erläutern. Besonders lesenswert ist das Unterkapitel zu den Bergarbeiterfilmen sowie das Kapitel zur Frauenarmut im langen Spielfilm."

Guido Kirsten, Filmblatt 70/71 (2019/20)