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Unreliable Narration

20,00 €
inkl. MwSt., zzgl. Versand

Beschreibung


Ansgar Nünning (Hg.)

Unreliable Narration. Studien zur Theorie und Praxis unglaubwürdigen Erzählens in der englischsprachigen Erzählliteratur

ISBN 978-3-86821-480-2, 310 S., kt., € 20,00 (2., unveränd. Aufl., 2013)


Obgleich der Begriff unreliable narrator zu den wichtigsten Kategorien der Erzähltextanalyse gehört, mangelt es bislang sowohl an einer befriedigenden Theorie oder zumindest Definition von unreliable narration als auch an einem Überblick über die Formen, Funktionen und Veränderungen unglaubwürdigen Erzählens. Außerdem werfen die Definition und Analyse erzählerischer Verläßlichkeit bzw. Unglaubwürdigkeit eine Vielzahl von ungelösten Fragen auf. Daher besteht ein eklatantes Mißverhältnis zwischen der großen Bedeutung, die dem Phänomen unreliable narration allgemein zugeschrieben wird, und den theoretischen und interpretatorischen Problemen, die mit dieser Kategorie verbunden sind. Der vorliegende Band versucht, einige dieser Lücken zu schließen. Der Untertitel verweist auf die doppelte Zielsetzung, die dieses Buch verfolgt. Im ersten Teil werden auf der Grundlage des heutigen Standes der Erzähl-, Kommunikations- und Kognitionstheorie zentrale Probleme erzählerischer unreliability erörtert, in Grundzügen eine kognitiv-narratologische Theorie unzuverlässigen Erzählens entwickelt sowie ein systematisches Raster von textuellen Signalen und kontextuellen Parametern für unreliable narration vorgestellt. Im zweiten Teil werden verschiedene Formen und Funktionen von unreliable narration anhand der Analyse eines breiten Spektrums von englischsprachigen Romanen untersucht. Die exemplarisch angelegten Romananalysen dienen nicht bloß dazu, den interpretatorischen Erkenntniswert der Modellbildung in der Praxis zu erproben, sondern sie stellen auch verschiedene historische, kulturelle, formale und funktionale Spielarten des Phänomens vor. Eine Bibliographie zum Thema unreliable narration bietet in der Sektion zu Primärliteratur einen selektiven Überblick über wichtige Werke mit einem unreliable narrator. Die Sektion zur Sekundärliteratur gibt als Forschungsbibliographie zum Thema unreliable narration den interessierten Leserinnen und Lesern Anhaltspunkte für die selbständige Erschließung dieser für alle Philologien gleichermaßen relevanten Problematik.


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)


Pressestimmen

"Alles in allem handelt es sich somit bei Unreliable Narration um ein Buch, das keiner, der es mit unzuverlässigen und/oder unglaubwürdigen Erzählern zu tun hat, in Zukunft ignorieren kann. Im Hinblick auf die textuellen Merkmale unzuverlässigen Erzählens bietet es einen umfassenden Überblick und macht zugleich deutlich, daß das Phänomen ohne Berücksichtigung des Lesers und seiner historischen Rezeptionsbedingungen nicht hinreichend erklärt werden kann."

Christoph Reinfandt, Literatur in Wissenschaft und Unterricht XXXII.2 (1999)


"Der Band ist in der Konzeption wie im Inhalt ein gelungener und höchst anregender Beitrag zu einem Forschungsgebiet von allgemein literaturwissenschaftlicher Relevanz. Bereits jetzt kann gesagt werden, daß er wegweisende Band mit seinen teils ausgezeichneten Beiträgen der Narratologie Reflexionsanstöße gibt, an denen diese nicht vorbeigehen können wird. Er sei daher jedem erzähltheoretisch Interessierten wärmstens empfohlen."

Werner Wolf, Anglistik - Mitteilungen des Verbandes Deutscher Anglisten 11.2 (2000)


"Die vorliegende Studie zum Phänomen der unreliable narration kann mit Fug und Recht als die beste und zusammenfassendste Auseinandersetzung mit unglaubwürdigem bzw. unzuverlässigem Erzählen bezeichnet werden. Wieder fungiert hier die deutsche Anglistik unter der Federführung eines ihrer prominentesten Vertreter in einer Vorreiterstellung gegenüber der Germanistik. Nünning hat einen Markstein in der Erzählforschung geliefert. Jetzt liegt es an uns, auf diesen Einsichten aufzubauen und den Wissensstand auf weitere Bereiche auszudehnen. Dank Nünnings methodischer und theoretischer Vorgaben sind wir dazu in der allerbesten Ausgangsposition."

Monika Fludernik, Poetica 32 (2000)