Selbst-Begründungen
Beschreibung
Christoph Bode
Selbst-Begründungen. Diskursive Konstruktion von Identität in der britischen Romantik. I: Subjektive Identität
ISBN 978-3-86821-102-3, 292 S., kt., € 30,00 (2008)
(Studien zur Englischen Romantik, Bd. 5)
Der Versuch, das Subjekt diskursiv aus sich selbst zu begründen, führt unweigerlich in Paradoxien, Widersprüche und infinite Regresse. In einer Serie faszinierender, auch bei Nuancen verweilender Lektüren von poetischen, poetologischen und philosophischen Texten der britischen Romantik zeichnet der Band nach, auf welch je spezifische Weise sich das Subjekt bei William Wordsworth, Lord Byron, P.B. Shelley, John Keats und Charlotte Smith gerade in dem Versuch, es diskursiv zu fixieren, zu entziehen scheint und doch in der je charakteristischen Spur seiner Flüchtigkeit identifizierbar bleibt – aber auch, welche Verwerfungen es nach sich zieht, wenn das Subjekt noch transzendent abgeleitet werden soll, wie etwa bei Samuel Taylor Coleridge. Die Literatur der britischen Romantik – so die Leitthese – inszeniert die Paradoxien solcher Selbst-Begründungen, die eine Signatur der Moderne sind, doch aus pragmatischen Gründen in Alltagskommunikation kaschiert und maskiert sein müssen, mit einer Verve und Radikalität, die ihresgleichen sucht. Es sind letztlich die Differenzen zwischen den Selbstbegründungsentwürfen, in denen Potential wie Gefährdung moderner Identität ausgelotet werden.
Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)
Pressestimme
"Christoph Bodes komplexe, gleichzeitig aber erfrischend unterhaltsame und spannende Studie veranschaulicht, wie radikal gegenwärtig die Romantiker doch sind. Seine auf einer äußerst breiten Textbasis fundierten Analysen, in denen er sich dankenswerterweise nicht scheut – dem Trend gegen das close reading trotzend – genau hinzuschauen und präzise zu lesen, bestechen durch ihre hohe Sorgfalt, aber auch provozierende Eindringlichkeit. Bodes Lesarten fordern heraus, erzwingen ein dezidiertes Eindenken und Querdenken, sie überraschen und verstören. Jede und jeder, die oder der an der Romantik interessiert ist, aber überdies auch an sich selbst, sollte sich dieses Buch unbedingt zu Gemüte führen."
Gerold Sedlmayr, AAA: Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik 34.2 (2009)