Panegyrik – Paränese – Parodie?

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Beschreibung


Beate Merfeld

Panegyrik - Paränese - Parodie? Die Einsiedler Gedichte und Herrscherlob in neronischer Zeit

ISBN 978-3-88476-340-7, ISBN 3-88476-340-7, 178 S., kt., € 21,50 (1999)

(BAC - Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium, Bd. 39)


Die Carmina Einsidlensia, zwei nach ihrem Fundort benannte bukolische Gedichte zweier unbekannter Autoren aus neronischer Zeit, galten seit ihrer ersten Veröffentlichung im letzten Jahrhundert als panegyrische Gedichte auf den Kaiser. Dietmar Korzeniewski hat in einem 1966 erschienenen Aufsatz die panegyrische Intention der beiden Gedichte in Frage gestellt. Er vertritt die These, daß die Verfasser der antineronischen Richtung angehörten und die Gedichte deshalb als Parodie von Panegyrik aufgefaßt werden müßten. Anliegen der vorliegenden Untersuchung ist die Widerlegung dieser These, der in der Forschung bis jetzt nicht umfassend widersprochen wurde. Einen ersten Schwerpunkt bildet eine motiv- und gattungsgeschichtliche Analyse unter Berücksichtigung der Fragen, wo tragende Motive der Carmina Einsidlensia in der Literatur bzw. in der Gattung schon zu finden sind und mit welcher Intention sie verwendet wurden. Dazu werden die 4. Ekloge Vergils, die laudes Neronis in Senecas Apocolocyntosis, die panegyrischen Eklogen des Calpurnius Siculus (Eklogen 1, 4 und 7) und das Nero-Enkomium im Epos des Lucan herangezogen. Einen zweiten Schwerpunkt stellt die Untersuchung der Rezeption panegyrischer Motive in den Carmina Einsidlensia dar, aus der Rückschlüsse auf deren Intention gezogen werden, wobei insbesondere eine Auseinandersetzung mit der Argumentation Korzeniewskis erfolgt.