Natur- und Dichtungskonzeption im lyrischen Gesamtwerk von Ted Hughes
Beschreibung
Birgit Strotmann
Natur- und Dichtungskonzeption im lyrischen Gesamtwerk von Ted Hughes
ISBN 978-3-88476-130-4, ISBN 3-88476-130-7, 236 S., kt., € 25,00 (1995)
(Horizonte - Studien zu Texten und Ideen der europäischen Moderne, Bd. 17)
Die Studie befaßt sich mit der Beziehung zwischen der in Ted Hughes' poetischem Gesamtwerk ausgedrückten Naturkonzeption und deren Fundierung in einer ritualistischen Dichtungsauffassung, wie sie sich in verschiedenen poetologischen Aussagen Hughes' manifestiert. Hughes' Dichtungskonzeption wird im Licht neuerer Metapherntheorien näher ausgeführt und in den literarhistorischen Kontext der englischen Naturdichtungstradition seit Wordsworth gestellt. Als zentrale Funktion der Dichtung betrachtet Hughes die Bewußtmachung und den Ausgleich zwischen der zunehmenden Verstandeslastigkeit und Verstädterung des Menschen und der unterdrückten Natur- und Instinktwelt. Das dichterische Bild vereint und löst die Gegensätze zwischen Zivilisation und Natur, so daß der aktive Nachvollzug des Gedichtes einen therapeutischen Effekt auf den Leser hat. Aus diesem Grunde betrachtet Hughes Dichtung als eine Ritual und Religion gleichzusetzende Form der Assimilierung der zwiespältigen Position des Menschen in der Dichotomie zwischen Körper und Geist bzw. Zivilisation und Natur. Anhand der sich wandelnden Interrelation zwischen Mensch und Natur sowie zwischen Dichtung und Realität werden drei Hauptentwicklungsphasen im poetischen Werk nachgezeichnet, die sich jeweils durch eine kontrastive, projektive bzw. synthetisierende Sichtweise und Technik auszeichnen.