Nachrichten aus Hollywood, New York und anderswo

22,50 €
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Beschreibung


Helmut G. Asper (Hg.)

Nachrichten aus Hollywood, New York und anderswo: Der Briefwechsel Eugen und Marlise Schüfftans mit Siegfried und Lili Kracauer

ISBN 978-3-88476-596-8, ISBN 3-88476-596-5, 164 S., 34 Abb., kt., € 22,50 (2003)

(Filmgeschichte International, Bd. 13)


Der Filmhistoriker Siegfried Kracauer und der Kameramann Eugen Schüfftan waren persönlich befreundet. Sie hatten sich im Exil, auf der Flucht nach Amerika, während der gemeinsamen Reise auf dem Flüchtlingsschiff 'Nyassa' kennen gelernt, mit dem sie am 25. April 1941 in New York gelandet waren. Kracauer konnte schon bald die Arbeit an seiner Filmgeschichte 'From Caligari to Hitler' fortsetzen, während Schüfftan sich bemühte, einen Job als Kameramann in Hollywood zu bekommen. Mit der Übersiedlung Schüfftans nach Hollywood Ende 1941 setzt der Briefwechsel ein, der überwiegend aus der Zeit bis 1952 stammt und ein eindringliches Porträt der Arbeit und der beruflichen und privaten Sorgen der beiden Exilanten in New York und Hollywood zeichnet. Ergänzt wurde die Korrespondenz durch zwei Briefe Schüfftans an den Schriftsteller und Regisseur Berthold Viertel und Kracauers Filmtreatment 'Jacques Offenbach', das hier erstmals veröffentlicht ist und das Schüfftan versuchte, in Hollywood zu produzieren. Da er nicht Mitglied in der amerikanischen Kameraleute-Gewerkschaft werden konnte, reiste er schon bald nach Kriegsende auf der Suche nach Arbeit ständig zwischen Europa, Kanada und USA hin und her, worüber dieser Briefwechsel Aufschluss gibt. Weitere Dokumente zu Kracauer und Schüfftan sowie Beiträge über Schüfftans Kameraarbeit im Exil und eine persönliche Erinnerung an ihn ergänzen den Briefwechsel.


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)


Pressestimme

"Asper hat im Deutschen Literaturarchiv in Marbach, wo der Nachlass Kracauers liegt, dessen Briefwechsel mit dem berühmten Kameramann Schüfftan entdeckt. Die Ehepaare Kracauer und Schüfftan hatten sich auf dem Flüchtlingsschiff von Lissabon nach New York kennen- und schätzengelernt und ihre Freundschaft hat wohl das ganze Leben gedauert. In dem vorliegenden Band sind die rund 60 Briefe, die beide Paare vor allem in den vierziger Jahren wechselten, veröffentlicht und von Asper gut annotiert worden. Besonderes wertvoll an dem Band sind die sorgfältigen Analysen der Kameraarbeit von Schüfftan in Europa vor dem Krieg und dann in den USA. Was Pierre-Damien Meneux (der eine Biografie von Schüfftan schreibt) über die Zeit vor 1939 und besonders der Berliner Filmhistoriker Robert Müller über die Filme der vierziger Jahre schreiben, ist geradezu exemplarisch für Filmgeschichte, die sich eng am Objekt, also dem Film orientiert. Müller verfügt außerdem über eine souveräne Kenntnis der Fachliteratur, die seine Darstellung noch vertieft. Solche sorgfältigen Interpretationen wünscht man sich häufiger. Eine aparte Zugabe schließlich ist der Erstdruck eines Treatments über Jacques Offenbach, das Kracauer noch in Paris geschrieben hatte und dessen Verkauf an einen Produzenten er sich in Amerika erhoffte. Vergeblich."

Ulrich von Thüna, MEDIENwissenschaft 21/1 (2004)