Mythischer Realismus. Botho Strauß' Werk von 1963 bis 1994

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Beschreibung


Helga Arend

Mythischer Realismus. Botho Strauß' Werk von 1963 bis 1994

ISBN 978-3-86821-192-4, 316 S., kt., € 32,50 (2009)

(KOLA - Koblenz-Landauer Studien zu Geistes-, Kultur- und Bildungwissenschaften, Bd. 7)


Jäh und wie eine göttliche Offenbarung trifft die Kunst in Botho Strauß' Werk auf den Menschen, der sich für die ästhetische Darstellung empfänglich zeigt. Mit Betroffenheit reagieren sowohl Maria auf dem gotischen Altarbild Verkündigung, das von Simone Martini geschaffen wurde, als auch Almut in dem Roman Der junge Mann beim Anblick dieses Kunstwerks. Ästhetik verändert durch den Glanz der Wahrheit das gesamte Leben.

Kunst avanciert bei Botho Strauß zu einem Erkenntnisorgan, das alle anderen Wissensmöglichkeiten in den Schatten stellt. Der Schriftsteller als Poeta vates hat die Aufgabe, die Tiefendimensionen wahrer Erkenntnis durch die begrenzten Möglichkeiten der handwerklichen Kunst hindurchleuchten zu lassen wie ein Strahlen. Der Künstler, der die alten Traditionen der Ästhetik und die Mythen der Menschheit aufgreift, um sie dann in vielen Schichten übereinanderzulegen und neu zu gestalten, kann einen Blick auf eine ganz andere Realität durchscheinen lassen. Dieses Verfahren wird in der vorliegenden Studie als mythischer Realismus definiert.

Diese Kunsttheorie wird mit Strauß' politischem Denken in Korrelation gebracht, so dass der Wandel vom Trendsetter der linken Avantgarde zum konservativen Kulturkritiker erkennbar wird..


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