Machtmakler in schwierigen Zeiten?

32,50 €
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Beschreibung


Nicole Renvert

Machtmakler in schwierigen Zeiten? Die Rolle der deutschen politischen Stiftungen in den transatlantischen Beziehungen

ISBN 978-3-86821-538-0, 326 S., kt., € 32,50 (2014)

(Atlantische Texte, Bd. 38)


Die deutschen politischen Stiftungen sind wichtige Akteure der deutschen Außenpolitik mit einer langen und kontroversen Geschichte. Sie spielten nicht nur eine entscheidende Rolle in der politischen Umerziehung oder „Re-Education“ nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, sie waren auch mitbeteiligt an der Überwindung autoritärer Regime in Südeuropa und Lateinamerika in den 1960er Jahren und begleiteten die Transformationsprozesse nach dem Ende des Kalten Krieges in Osteuropa. Heute sind sie wichtige Partner für die Länder des Arabischen Frühlings und nehmen Anteil an den Veränderungen in anderen Staaten, wie der Ukraine. Besonders in den transatlantischen Beziehungen nehmen die Stiftungen eine Sonderstellung ein und zeigen in Krisenzeiten, dass sie eine entscheidende Rolle in den internationalen Beziehungen und im transatlantischen Dialog spielen. Sie waren Türöffner für Kontakte mit der jüdischen Welt in den USA, Vermittler politischer Inhalte und Brückenbauer in Zeiten von politischem Dissens zwischen Bonn, Berlin und Washington. „Machtmakler in schwierigen Zeiten? Die Rolle der deutschen politischen Stiftungen in den transatlantischen Beziehungen“ untersucht, welche Aufgaben politische Stiftungen im Umgang mit den USA erfüllen und mit welchen neuen Herausforderungen sie sich beschäftigen müssen. Die Autorin geht den Gründen für die Eröffnung der Büros in den USA nach und der Frage, inwieweit sich ihr Auftrag verändert hat und wie sie von ihren Partnern und Zielgruppen gesehen werden. Trotz ihrer beachtlichen Erfolge ist das Engagement der deutschen politischen Stiftungen nicht unumstritten. Neben strukturellen Veränderungen auf dem Politikberatungsmarkt und in der politischen Bildung müssen sich die Stiftungen damit auseinandersetzen, dass neue Gesetze ihre internationalen Handlungsmöglichkeiten beschränken und möglicherweise verhindern, dass sie, wie ihre amerikanischen Partnerinstitutionen, in bestimmten Ländern aktiv sind. Haben sie die Instrumente, mit diesen neuen Herausforderungen umzugehen?


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)


Pressestimme

"Wie Renvert ausführt, entfalteten die Stiftungen in entspannten Phasen vor allem dann 'ihre besondere Wirksamkeit als Frühwarnsystem und Türöffner', wenn sich die jeweilige Mutterpartei in der Opposition befand und keinen Zugriff auf die diplomatischen Ressourcen hatte. In Spannungsphasen sei den Leitern der Stiftungsbüros besondere Verantwortung zugekommen. So seien diese während des Irakkriegs selbst zu politischen Akteuren avanciert und hätten die auf Regierungsebene blockierten Kommunikationskanäle offen gehalten."

Ulrich Heisterkamp, Portal für Politikwissenschaft (2014)