Literatur und Lebenskunst

Anna-Margaretha Horatschek, Susanne Bach, Stefan Glomb, Stefan Horlacher (Hg.)

Literatur und Lebenskunst. Reflexionen zum guten Leben im britischen Roman vom Viktorianismus zur Postmoderne

ISBN 978-3-86821-006-4, 320 S., kt., € 32,50 (2008)

(ELCH - Studies in English Literary and Cultural History, Bd. 30)

In der Philosophie geriet die Philosophie der Lebenskunst im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts fast gänzlich aus dem Blick, bis Wilhelm Schmid sie einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland wieder zugänglich machte. Im britischen Roman dagegen gewinnen Fragen der Lebenskunst seit dem 19. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Die Entwicklung antwortet auf existenzielle Verunsicherungen, die durch einschneidende Veränderungen in den gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Strukturen im Rahmen akzelerierender Modernisierungsschübe seit dem 18. Jahrhundert ausgelöst wurden. Das Augenmerk der Romanciers gilt den Verstrickungen des Subjekts in die Beziehungen der Macht in allen Variationen, von materieller Unterdrückung und Ausbeutung bis zu internalisierten Diskursen über Religion, Körperlichkeit, Gender und Ethnie. Sie thematisieren die Schwierigkeit und die Notwendigkeit, sie im Rahmen einer Hermeneutik der Existenz zu durchschauen und sich bewusst zu ihnen zu verhalten. Darüber hinaus eröffnen sie unterschiedliche Entwürfe einer ‚andersmodernen' (W. Schmid) Lebenskunst, die theoretisch Widersprüchliches wie multiple Subjektivität und Kohärenz, wie Prozessualität und Zuverlässigkeit oder wie Kunst und Pragmatik miteinander verknüpfen.

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Pressestimme

"Bei dem dreißigsten Band der anspruchsvollen und inzwischen etablierten Reihe ELCH im Wissenschaftlichen Verlag Trier handelt es sich um einen Jubiläumsband, der dem Mannheimer Literaturprofessor Meinhard Winkgens zugedacht ist. Zahlreiche Autoren des Bandes wissen die Thematik des guten Lebens mit der Praxis des guten Schreibens zu verbinden. In jedem Fall ist den Herausgebern des Bandes, den Autoren und dem Jubilar als geistigem Anreger zum Aufgriff der Thematik Lebenskunst und ihrer gelungenen philosophischen Fundierung zu gratulieren."

Stefan Welz, Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 50 (2009)