Literatur – Erinnerung – Identität
Beschreibung
Astrid Erll, Marion Gymnich, Ansgar Nünning (Hg.)
Literatur - Erinnerung - Identität. Theoriekonzeptionen und Fallstudien
ISBN 978-3-88476-611-8, ISBN 3-88476-611-2, 344 S., kt., € 27,50 (2003)
(ELCH - Studies in English Literary and Cultural History, Bd. 11)
'Literatur', 'Erinnerung' und 'Identität' sind Begriffe, die aus der heutigen literatur- und kulturwissenschaftlichen Diskussion kaum mehr wegzudenken sind. Den vielfältigen Schnittstellen und Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Elementen der Begriffstrias ist allerdings noch kaum Rechnung getragen worden: Dieser Band versteht sich als Beitrag zu einer literaturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung. Bei Literatur handelt es sich, so soll gezeigt werden, um ein zentrales Medium der Repräsentation und Konstruktion von Erinnerungen und Identitäten. Ziel des Bandes ist erstens, ein Spektrum theoretisch-methodischer Grundlagen und Verknüpfungsmodelle zum Zusammenhang von 'Literatur – Erinnerung – Identität' aufzuzeigen. Zweitens verdeutlichen anglistische, romanistische, germanistische und theaterwissenschaftliche Fallstudien zu literarischen Werken vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart die Leistungsfähigkeit sowie die historisch und kulturell veränderlichen Ausprägungen von Literatur als einem Medium der Repräsentation und Konstruktion von Erinnerung und Identität.
Astrid Erll, Marion Gymnich & Ansgar Nünning
Einleitung: Literatur als Medium der Repräsentation und Konstruktion von Erinnerung und Identität
Astrid Erll & Ansgar Nünning
Gedächtniskonzept der Literaturwissenschaft: Ein Überblick
Marion Gymnich
Individuelle Identität und Erinnerung aus Sicht von Identitätstheorie und Gedächtnisforschung sowie als Gegenstand literarischer Inszenierung
Birgit Neumann
Literatur als Medium (der Inszenierung) kollektiver Erinnerungen und Identitäten
Hanne Birk
"Das Problem der Gedächtnisses (...) drängt in die Bilder": Metaphern des Gedächtnisses
Ekbert Birr
"No statement of past things wherein memory may err" - Zu Wilkie Collins' und Bram Stokers Spiel mit der Not und Notwendigkeit, sich auf die Vergangenheit gültig zu beziehen
Marion Gymnich & Andreea Lazarescu
'A shock, of which I feel the reverberation to this day': Memory and Identity in Charlotte Brontë's Fictional Autobiography Jane Eyre
Dorothee Birke
Krisen der Erinnerung: Erinnern, Erzählen und Identität in Kazuo Ishiguros When We Were Orphans und Eva Figes' Nelly's Version
Michael Basseler
'Rendering African Memory': Die Inszenierung von Erinnerung und kollektivem Gedächtnis in Toni Morrisons Beloved und Alice Walkers By the Light of my Father's Smile
Nadyne Stritzke
Störfall der Erinnerung: Identitätskonstruktion über Intertextualität und erzählerische Vermittlung in Christa Wolfs Störfall. Nachrichten eines Tages
Nikola Herweg
Die Biographie als paradigmatische Gedächtnisgattung
Julijana Nadj
Die fiktionale Metabiographie als kritisches Gattungsgedächtnis
Henning Peters
Gattungsmuster als kulturelle Sinnstiftungsmodelle: Der Rückgriff auf die Tradition der Romanze in A. S. Byatts Possession
Ansgar Warner
Total Recall im Äther: Panoramische Inszenierungen von Erinnerung in den Radioessays Wolfgang Koeppens und Arno Schmidts
Sabine Fritz
Umkämpfte Erinnerung: Kulturelles (Gegen)Gedächtnis nach der Eroberung des Inkareichs am Beispiel der indigenen Chronik Nueva Corónica y Buen Gobierno
Janine Hauthal
From Ghosts in Performance to the Ghostliness of Performance - Theater als Erinnerungsort und Gedächtnismedium
Monika Sproll
Der 'unbefedierte' moderne Dichter: Friedrich Hölderlins Konzepte Erinnerung und Charakter in Homburg 1799
Rowena Sandner
'Theater des Gedächtnisses': José Sanchis Sinisterras Stück Ay, Carmela! zwischen Gedächtnis und Erinnerung
Pressestimme
"In den Beiträgen wird in eindrucksvoller Weise gezeigt, wie eine theoretisch und methodologisch durchdachte Anwendung des Gedächtnis- und Erinnerungsparadigmas für die literaturwissenschaftliche Analyse fruchtbar gemacht werden kann."
Martin Löschnigg, Germanisch-Romanische Monatsschrift 57.2 (2007)