Kulturelle Erinnerung und Trauma im zeitgenössischen afroamerikanischen Roman

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Beschreibung


Michael Basseler

Kulturelle Erinnerung und Trauma im zeitgenössischen afroamerikanischen Roman. Theoretische Grundlegung, Ausprägungsformen und Entwicklungstendenzen

ISBN 978-3-86821-013-2, 260 S., kt., € 28,50 (2008)

(CAT - Cultures in America in Transition, Bd. 1)


Die vorliegende Studie untersucht auf der Grundlage der aktuellen kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung, inwiefern die Inszenierung von kultureller Erinnerung und Trauma die afroamerikanische Erzählliteratur der Gegenwart prägt. Im Mittelpunkt stehen insbesondere die damit verbundenen Entwicklungstendenzen seit den 1980er Jahren. Dabei wird erstmals der Versuch unternommen, eine Theorie afroamerikanischer Erinnerungskultur(en) zu umreißen, die kulturspezifische Facetten des kollektiven Erinnerns beleuchtet und die Grundlage für die Interpretation exemplarisch ausgewählter Romane liefert. Die Textauswahl berücksichtigt kanonisierte Autor/innen (Morrison, Johnson etc.) ebenso wie hierzulande bislang weniger beachtete Schriftsteller/innen (z.B. Beatty, Whitehead, Randall). Im Fokus steht neben den kultur- bzw. literaturspezifischen Darstellungsweisen von kultureller Erinnerung und Trauma vor allem auch das gesellschaftliche Funktionspotential dieser Inszenierungen. Dabei wird deutlich, dass sich der Fokus allmählich von der revisionistischen Geschichtsdarstellung hin zu einer reflexiven Betrachtung afroamerikanischer Erinnerungskultur(en) verschiebt: Insbesondere seit den 1990er Jahren rücken v.a. solche Romane in den Mittelpunkt, die sich mehr oder minder explizit mit Fragen der Konstitution und Revision eines afroamerikanischen kulturellen Gedächtnisses befassen und die damit verbundenen Mechanismen, Prozesse und Inhalte durchaus kritisch beleuchten.


Ausgezeichnet mit dem Promotionspreis der JLU Gießen 2008


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)


Pressestimmen

"Auf den ersten Blick erinnert Basselers Hauptanliegen – der Entwurf einer typisch afro-amerikanischen Literaturtheorie – stark an Henry Louis Gates’ bekannte Studie des Signifying Monkey (1988). Es zeigt sich jedoch, dass sich ein zweiter Blick wie so oft lohnt, denn im Gegensatz zu Gates’ Ansatz erweitert Basseler die Auseinandersetzung mit Eigenheiten der afroamerikanischen Literatur um eine kulturwissenschaftliche Dimension. Die genannten Repräsentationsstrategien in den Romanen (z.B. Intertextualität) werden also als literarische und erinnerungskulturelle Phänomene verstanden. Somit gelingt es Basseler gleich zwei Mängel der gegenwärtigen Forschung auszugleichen: Er ergänzt nicht nur die defizitäre literaturwissenschaftliche Forschungslage zu kultureller Erinnerung im zeitgenössischen afroamerikanischen Roman, sondern widmet sich zudem dem Manko der kulturwissenschaftlichen Gedächtnis- und Erinnerungsforschung bezüglich afroamerikanischer Erinnerungskultur(en) und leistet so einen gelungenen Beitrag zum Verhältnis von Literatur und Erinnerung."

Manuela Grasse, KULT_online 25.3 (2010)


"Kulturelle Erinnerung und Trauma im zeitgenössischen afroamerikanischen Roman is a remarkably erudite book. Its scope, the diversity of theoretical models discussed, and its systematic approach to its topic recommend it highly. The text combines clarity with thoroughness and a challenging research agenda."

Eva Boesenberg, Amerikastudien / American Studies 55.4 (2010)


"Es ist ein auf hohem theoretischem NIveau argumentierendes, anregendes Buch, das Einblicke in den tiefgreifenden Wandel der afroamerikanischen Erinnerungskulturen der letzten Jahrzehnte gibt."

Joseph C. Schöpp, Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 53 (2012)