John Hennig: Die bleibende Statt
Beschreibung
John Hennig
Die bleibende Statt. Herausgegeben von Gabriele Malsch
ISBN 978-3-86821-763-6, 232 S., 11 Abb., kt., € 21,50 (2019)
John Hennig (1911-1986), mit Taufnamen "Johannes", wuchs in Leipzig in einer lutherisch-protestantischen Familie auf. Nach der Promotion in Philosophie und dem Staatsexamen in Germanistik und evangelischer Theologie lebte und arbeitete er in Aachen. Da er ausschloss, sich von seiner jüdischen Frau zu trennen, sah er sich 1939 zur Emigration gezwungen; ihm und seiner Familie blieb gerade noch Dublin als einziges Fluchtziel. Unter schwierigsten Bedingungen und mit vielerlei sehr unterschiedlicher Arbeit gelang es ihm während der Kriegsjahre, den Lebensunterhalt seiner Familie zu bestreiten. 1956 kehrte Hennig mit seiner Familie auf den Kontinent zurück und lebte fortan im schweizerischen Basel. Trotz sich allmählich einstellender Kontakte und Anerkennung in Irland, der Schweiz, Deutschland und trotz intensiver Zuwendung zu der von ihm gewählten katholischen Kirche, seiner "bleibenden Statt", resümiert Hennig in seiner Autobiographie abschließend: "Das ändert jedoch nichts daran, dass ich nicht nur gesellschaftlich, beruflich, politisch und sprachlich, sondern auch religiös entwurzelt bin." Mit Blick auf die gegenwärtig viel diskutierten Themen nationale Identität und Migration stellt der autobiographische Bericht John Hennigs über Herkunft, Ausbildung und Emigration aus Deutschland in den 1930er Jahren ein differenziertes zeitgeschichtliches Dokument dar und wirkt gleichermaßen zeitlos wie hochaktuell.
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Pressestimme
"Die nun vorliegende Autobiographie John Hennigs (geb. 1911 in Leipzig, gest. 1986 in Basel) war, von der Veröffentlichung einzelner Kapitel abgesehen, lange nur durch eine private Vervielfältigung der Familie erhältlich. Es ist eine Freude, dass die gesamte Autobiographie nun in gedruckter und leicht zugänglicher Form vorliegt. John (bis zum irischen Exil [1939–1956] Johannes oder Hans) Hennigs Leben und Schaffen verdienen aus vielerlei Gründen Beachtung. Seine Erfahrungen mit fünf politischen Systemen reflektiert Hennig, wie der Titel seines autobiographischen Textes Die bleibende Statt nahelegt, nicht zuletzt unter dem religiösen Aspekt."
Gisela Holfter, Germanistik 61.1/2 (2020)