Johannes Reuchlin’s Scaenica progymnasmata or Henno (1498) and Jacob Spiegel’s Commentary (1512)
Beschreibung
Jan Bloemendal (Ed.)
Johannes Reuchlin’s Scaenica progymnasmata or Henno (1498) and Jacob Spiegel’s Commentary (1512). Neo-Latin Comedy and Transnational Learning
ISBN 978-3-98940-032-0, 464 S., 5 Abb., geb., € 68,00 (2024)
(BAC - Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium, Bd. 116)
Johannes Reuchlin’s comic Latin farce Henno (1498) is one of the best-known and most influential plays of early modern Europe. It was reprinted and translated many times and inspired other playwrights. One of the boy actors at the first performance, Jacob Spiegel, wrote an extensive commentary on the play that was published in 1512 and reprinted in 1519.
Both the play itself and the commentary are transnational: the motifs of the play are drawn from French farce and Italian commedia dell’arte, and inspired others in Europe; the commentary cites texts from Italy, France, and Germany, among other countries. The present edition presents Henno, for the first time with an English translation, Spiegel’s commentary, with notes tracking the sources of the commentary, and an introduction with a bibliography of all editions.
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Pressestimme
"Jan Bloemendal gewährt mit seiner Ausgabe, einer Doppeledition zu zwei Autoren (Originaltext nebst Übersetzung [Reuchlin] und Kommentierung des Kommentars [Spiegel]), einen tiefen und kundigen Einblick ins Drama des 15. und seine Ausdeutung und literaturgeschichtliche Verortung im 16. Jh. Die umfängliche 'Introduction' ist eine Einführung in die Komödiengeschichte im Deutschland des Betrachtungszeitraums, enthält sie doch Biographisches und Werkgeschichtliches zu Johannes Reuchlin (1455-1522) ebenso wie einen längeren Abschnitt zur 'Early Comedy in Germany' mit einer Vorstellung zahlreicher weiterer Autoren (Jakob Wimpfeling, Johannes Kerckmeister, Joseph Grünpeck, Heinrich Bebel, Jacob Locher, Christoph Stymmelius), Stücke (auch aus Italien) und Aufführungskontexte (z. B. im Umfeld von Gelehrtengesellschaften, an Höfen und in schulisch-studentischem Kontext). Der Abschnitt 'Scaenica progymnasmata / Henno – The Play Itself' gibt Auskunft über Entstehungskontext, Uraufführung (1497), Drucklegung (1498) und Inhalt des fünfaktigen Stücks, das mit 'Henno' einen der Protagonisten im Titel führt. 'Reuchlin's Sources for Scaenica progymnasmata' zeigt, wie sehr 'Henno' (stilistisch, sprachlich, metrisch, in der sprechenden Namensgebung, im Prolog und in der Akt- und Szeneneinteilung) in terenzischer Tradition steht, aber auch Anlehnungen an Plautus aufweist und Bezüge zur fabula Gallica (so Philipp Melanchthon) und zur Commedia dell'arte. Der ausführliche Forschungsbericht 'History of Interpretation of Henno' stellt eine Überleitung zur Präsentation von Jakob Spiegel und dessen Kommentar dar. Im Kapitel 'Jacob Spiegel' setzt der Herausgeber Reuchlins Erfolg mit der Publikation des auf Grammatik und philologische Details konzentrierten Kommentars in Verbindung. Den Hauptteil der Publikation bilden zunächst Text und Übersetzung (mit zahlreichen 'Preliminary Texts of Scaenica progymnasmata') des lesenswerten 'Henno', 'Reuchlin, Scaenica progymnasmata / Henno – Text and Translation', mit einem kurzen Vorspann – 'This Edition' – zur Textgestaltung und zur Recherche nach Spiegels Vorlagen und einbegleitet (noch als Teil der Einleitung) von einer Liste aller Ausgaben, 'Editions of Scaenica progymnasmata / Henno', und Handschriften, 'Manuscripts of Scaenica progymnasmata / Henno', gefolgt von 'Jacob Spiegel's Commentary' und schließlich 'Notes on Spiegel's Commentary'. Ein 'Dictionum index', eine gut sortierte „Bibliography“ und ein Abbildungsverzeichnis ('Figures') beschließen den ansprechenden und lesenswerten Band, der Spezialist*innen für das neulateinische Drama ebenso empfohlen sei wie interessierten Studierenden, ist er doch in produktiver Zusammenarbeit mit Seminarist*innen entstanden und somit ein Musterbeispiel für kurienübergreifende Zusammenarbeit – ein gelungener output forschungsgeleiteter Lehre. Das Ergebnis kann sich sehen lassen."
Sonja Schreiner, Wiener Studien 137 (2024)