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"I exceed my sex"

31,50 €
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Beschreibung


Elke Schuch

"I exceed my sex". Inszenierungen von Geschlecht in Shakespeares Dramen: Text und Aufführung

ISBN 978-3-88476-510-4, ISBN 3-88476-510-8, 344 S., 6 Abb., kt., € 31,50 (2003)

(SALS - Studies in Anglophone Literatures, Bd. 17)


Die Fixierung gesellschaftlicher und geschlechtlicher Hierarchien im Biologischen, die im patriarchalischen Diskurs der frühneuenglischen Periode Ausgangspunkt für die Verteilung Legitimierung von Macht war, wird von einigen Frauengestalten bei Shakespeare aufgebrochen, indem sie männliche Verkleidung und Eigenschaften annehmen und selbstbewusst in einen männlichen Hegemoniebereich eindringen. Die folgende Untersuchung beschäftigt sich mit jenen genderkreuzenden Frauengestalten, wie Shakespeare sie in seinen crossdressed heroines der Komödien, aber auch in der kämpfenden Joan la Pucelle und der mächtigen Cleopatra entwarf, die eine andere als die ihnen gesellschaftlich zugewiesene gender-Position einnehmen und dadurch die innerhalb der gender studies ausgetragene feministische Debatte um die Geschlechterdifferenz und die Naturhaftigkeit respektive Konstruiertheit der Geschlechterrollen ermöglichen. Durch den Einsatz von Crossdressing, Geschlechtermaskerade und Rollentausch entsteht in diesen Stücken ein subversiv-parodistischer Umgang mit geschlechtlichen Identitäten, der zu deren Infragestellung und Dekonstruktion beiträgt und Geschlecht als performativ konstruiert erscheinen lässt.

Vor dem Hintergrund postmoderner Geschlechtertheorien und den in diesem Kontext zu verortenden gender studies verbindet die vorliegende Untersuchung eine gattungsübergreifende Darstellung von Shakespeares weiblichen "Grenzgängern" mit dem - in Deutschland noch jungen - Forschungsansatz des Performance Criticism. Die Ergebnisse der werkzentrierten Textanalyse werden verglichen mit den dramaturgischen Entscheidungen in ausgewählten exemplarischen Inszenierungen der Royal Shakespeare Company aus dem Zeitraum von 1960 bis 2000, um so die Veränderungen in der theatergeschichtlichen und gesellschaftlichen Rezeption im Hinblick auf die Ge­schlechterkonzepte in der Renaissance und am Ende des 20. Jahrhunderts rekonstruieren zu können.