Genie und Wahnsinn
Beschreibung
Bernd Effe, Reinhold F. Glei (Hg.)
Genie und Wahnsinn: Konzepte psychischer 'Normalität' und 'Abnormität' im Altertum
ISBN 978-3-88476-402-2, ISBN 3-88476-402-0, 260 S., kt., € 25,50 (2000)
(BAC - Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium, Bd. 46)
Die Wertung außergewöhnlicher Persönlichkeiten oder Verhaltensweisen im positiven oder negativen Sinn als 'genial' bzw. ' wahnsinnig' setzt ein Koordinatensystem zur Verortung von 'Normalität' und 'Abnormalität' voraus, das bei aller kulturellen Verschiedenheit der antiken Gesellschaften von der unsrigen sowie untereinander eine erstaunliche Invarianz aufweist. Die Wirksamkeit dieses Koordinatensystems psychischer Phänomene in Geschichte, Religion, Mythos, Literatur und Wissenschaft der Antike zu beleuchten, ist die Absicht der hier präsentierten Beiträge.
R. F. Glei: Freud und die antike - oder: "Hatte Ödipus einen Ödipus-Komplex?"
J. Ebach: Genie und Wahnsinn der Propheten? Suchbewegungen am Beispiel Ezechiels
B. Effe: Tragischer Wahnsinn: Ein Motiv der attischen Tragödie und seine Funktionalisierung
I. Müller: Signum oder Stigma: Zur Deutung von melancholia und mania in der antiken Heilkunde
W. Eder: Demokratie und Größenwahn: Die Paradoxien der Athenischen Demokratie
Th. Paulsen: Genie und Wahnsinn Alexanders "des Großen" im Spiegel der antiken Literaur
G. Binder: AMOR OMNIBUS IDEM: Liebeswahn als Konstante in Vergils Dichtung
H. Heckel: Ovid: ein Genie und seine Genies
H. Kloft: Caligula. Ludwig Quidde und der Cäsarenwahnsinn
M. Schmitz-Emans: Poetischer Wahn und literarische Schöpfung in der romantischen Literatur