Frauen aus Männerhand

44,50 €
inkl. MwSt., zzgl. Versand

Beschreibung


Susanne Frane

Frauen aus Männerhand. Ein Paradimga in der englischen und amerikanischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts

ISBN 978-3-86821-101-6, 472 S., kt., € 44,50 (2008)

(ELCH - Studies in English Literary and Cultural History, Bd. 34)


Gemachte, geschaffene, von Männerhand geformte Frauen bevölkern im 19. und 20. Jahrhundert die englische und amerikanische Literatur. Das Phänomen der Frauen aus der Kunst-Retorte bezieht sich nicht auf Einzelfälle, sondern trifft auf paradigmatische Weise den Zeitgeist. Als Erklärungsmodell für diese Tendenz dient der Mythos um den Bildhauer Pygmalion. Ausgehend von Ovids Phänotyp der Fabel versucht die vorliegende Arbeit anhand des darin identifizierbaren archetypischen Musters die literarischen und kulturhistorischen Kontexte nachzuzeichnen, im Rahmen derer sich die Strategien einer männlichen Schöpfung manifestieren. Die omnipräsenten Bilder(buch)frauen erweisen sich als Kopfgeburten einer Männerwelt, deren Hegemonie sich über den mortifizierten weiblichen Körper konsolidiert. Im Rahmen des psychoanalytischen und Gender-Diskurses über Weiblichkeit kristallisieren sich archetypische Motive und psychologische Tiefenstrukturen heraus, die sich als Kriterien für die Untersuchung des Verhältnisses zwischen Künstler, Mentor oder Technokrat und ihren weiblichen Opfern und Geschöpfen eignen. Der Mythos über den verliebten Bildhauer wird zum pathologischen ‘Fall’ Pygmalion. Der zweite Teil der Untersuchung des ausgewählten Textkorpus konzentriert sich auf den weiblichen Revisionismus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Auseinandersetzung von Autorinnen wie Fay Weldon oder Margaret Atwood mit dem Ikonoklasmus ihrer (literarischen) Vorväter. Ein weiblicher Bildersturm ist die Folge. Das Ende der Studie beschließt die literarische Spurensuche nach dem ‘Mann aus Frauenhand’ und öffnet den Blick auf die Cyber-Galatheas des 21. Jahrhunderts, die als Nachgeburt der digitalen Revolution die endlosen Weiten des virtuellen Raums zieren.