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Fictions of spirituality

32,00 €
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Beschreibung


Hanna Bingel

Fictions of spirituality. Die narrative Verhandlung von Religiosität und spiritueller Sinnsuche in ausgewählten US-amerikanischen Gegenwartsromanen

ISBN 978-3-86821-466-6, 276 S., kt., € 32,00 (2013)

(CAT - Cultures in America in Transition, Bd. 5)


Religiöse Erfahrungen und Transzendenzglauben nehmen in der zeitgenössischen US-amerikanischen Literatur auch nach dem vielfach verkündeten Ende der grand narratives in der Postmoderne einen wichtigen Platz ein. Entgegen der Vorstellung, dass Rationalisierung und Säkularisierung die Welt „entzaubert“ hätten, zeigen sich etliche Romane in vielen Facetten von religiösen Vorstellungen und spirituellen Erfahrungen geprägt. Wie gehen diese Texte mit den Wahrheitsansprüchen der Religion in einer weltanschaulich pluralisierten Welt um? Und wie gestalten sie das Verhältnis von säkularen und religiösen Denk- und Erfahrungsweisen? Diese und weitere Fragen bilden den Problemhorizont der Studie. Im Zentrum stehen solche Romane, die selbstreflexiv, selektiv und modifizierend an Glaubensinhalte und -formen der überlieferten jüdischen und christlichen Religion anknüpfen und diese im zeitgenössischen Spannungsfeld von fortschreitender Säkularisierung einerseits und reaktiven Desäkularisierungserscheinungen andererseits neu verhandeln. Zur Analyse der literarischen Struktur der Romane, die von der Verfasserin als fictions of spirituality bezeichnet werden, wird ein Beschreibungsmodell entwickelt, das funktionsgeschichtliche, rezeptionsästhetische und narratologische Ansätze miteinander verbindet. Mithilfe des Analysemodells können vier verschiedene Typen der fictions of spirituality herausgearbeitet werden, die an je einem Werk von Edgar L. Doctorow, John Updike, John Irving und Marilynne Robinson demonstriert werden: der religiöse Roman, der ambivalente religiöse Roman, der häretische metareligiöse Roman und die religionssubversive Metafiktion. Mit der Erarbeitung der Gattungstypologie und der detaillierten Romananalysen liefert die Studie einen eigenständigen Beitrag zur Entwicklung, Funktion und Ästhetik des zeitgenössischen ‚religiösen‘ Romans.