• 0651 41503
  • wvt@wvttrier.de
  • 0651 41503
  • wvt@wvttrier.de

"Fairy tales are more than true"

37,50 €
inkl. MwSt., zzgl. Versand

Beschreibung


Christian Kölzer

"Fairy tales are more than true". Das mythische und neomythische Weltdeutungspotential der Fantasy am Beispiel von J.R.R. Tolkiens The Lord of the Rings und Philip Pullmans His Dark Materials

ISBN 978-3-86821-033-0, 380 S., kt., € 37,50 (2008)

(SALS - Studies in Anglophone Literatures, Bd. 32)


Spätestens seit der Kontroverse über Segen und Fluch von J.K. Rowlings Harry Potter-Reihe Ende der 1990er Jahre ist klar: Hinsichtlich des Genres der Fantasy besteht ein Rezeptionsproblem. Manche sehen in den Anderswelten der Fantasy, in denen Magie und Phantasiewesen zum Handlungsgeschehen gehören, eine Bedrohung für die in der extrafiktionalen Wirklichkeit etablierte Weltordnung, während andere sie offenbar als authentische Vorlage für den konkreten Lebensvollzug betrachten. Keine dieser Haltungen wird der Fantasy gerecht.

Die Fantasy, so wird in vorliegender Studie aufgezeigt, muss vielmehr als rechtmäßige Erbin des klassischen Mythos betrachtet werden; seiner Auffassung von Wirklichkeit fühlt sie sich verpflichtet, seiner freien Tiefe in der Vermittlung dieser Wirklichkeitsauffassung eifert sie nach. Etabliert-selbstverständliche Weltanschauungen werden im Zauberspiegel der phantastischen Verfremdung dann wieder fragwürdig und damit aufs Neue erschließbar. Das vor diesem Hintergrund zutage tretende Weltdeutungspotential kann so in einem zweiten Schritt auf seine philosophische Grundausrichtung hin untersucht werden, die je nach ihrer Haltung gegenüber der radikalen Endlichkeit des Menschen mythisch-religiös oder neomythisch sein kann. Als repräsentative Vertreter dieser beiden Grundhaltungen werden J.R.R. Tolkiens The Lord of the Rings (1954-55) und Philip Pullmans His Dark Materials (1995-2000) auf ihre Gestaltungsprinzipien hin untersucht. Der hier zutage tretende ‚Krieg der Weltbilder' ist eigentlich ein Stellvertreterkrieg der extrafiktionalen Wirklichkeit und ein Ausdruck der menschlichen Sehnsucht nach der verlorenen Ganzheit des Seienden und nach einer Orientierung darin. Fantasy, besonders in ihrer idealen Ausprägung als existentielle Fantasy, spielt eine zentrale Rolle in dieser Welterschließungstradition.

Christian Kölzer studierte Katholische Theologie und Anglistik in Gießen, Sheffield und St Andrews und war mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Englische Literaturwissenschaft der Justus-Liebig-Universität tätig.


Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)


Pressestimme

"Die Bedeutung der vorliegenden Studie liegt insbesondere in der systematischen Sichtung und der sehr gut strukturierten Wiedergabe der Romanzyklen hinsichtlich ihrer religionsphilosophischen Komponenten. Diese neue Blickrichtung auf zwei in der Phantastikforschung schon ausgiebig analysierte Werke, bietet sowohl dem Einsteiger wie auch dem erfahrenen Leser von Fantasyliteratur einen Mehrwert in der Interpretation. Durch die Einführung des Genres der existentiellen Fantasy ist die Arbeit Kölzers zudem ein Gewinn für die neuere Gattungsforschung der Phantastik."

Melanie Knaup, KULT_online 20 (2009)