Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit im interkulturellen Kontakt und Konflikt

Martin Peter Houscht

Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit im interkulturellen Kontakt und Konflikt - Fallstudie Bangladesh

ISBN 978-3-88476-386-5, ISBN 3-88476-386-5, 196 S., kt., € 20,50 (1999)

Die Heterogenität der Entwicklungsländer diktiert den Entwicklungstheoretikern und -praktikern eine neue Bescheidenheit und konfrontiert sie mit unangenehmen Fakten. Hierzu gehört, daß westlich geprägte Leitbilder und Planungsschablonen im allgemeinen keine tragenden Entwicklungspfade für Entwicklungsländer ausmachen können, weil sie von den Strukturen vor Ort abstrahieren. Benötigt werden Länderanalysen, die geeignet sind, eine Entwicklungsbahn für ein Land unter Berücksichtigung solcher Strukturen ausfindig zu machen. Die vorliegende Arbeit verdeutlicht anhand einer Fallstudie zu Bangladesh, wie bedeutsam eine Strukturanalyse für das Aufspüren einer Entwicklungsbahn und das Verstehen des komplex-komplizierten Charakters von Entwicklung ist. Neben inneren Strukturen (zum Beispiel Patronagesystem, islamisches Erbrecht) müssen auch implementierte Trends (zum Beispiel Populationsdynamik) berücksichtigt werden, denn nur so ist eine integrierte, das heißt alle entwicklungsrelevanten Faktoren einbeziehende Planung möglich. Die Studie zeigt einen katastrophal anmutenden Trend auf, der bislang weder von der Regierung in Dhaka noch von internationalen und nationalen Entwicklungsagenturen korrigiert werden konnte. Die Bevölkerung wächst weiterhin exponentiell, während die inländische Nahrungsmittelproduktion nur langsam ansteigt. Am Ende der Studie werden die Grundlagen eines integrierten Planungsansatzes diskutiert, bei dem strategisches Denken im Vordergrund steht.