E. Marlitt
Beschreibung
Hans Arens
E. Marlitt. Eine kritische Würdigung
ISBN 978-3-88476-058-1, ISBN 3-88476-058-0, 432 S., kt., € 26,00 (1994)
Dieses Buch ist der erste wissenschaftliche Versuch über die einst in Deutschland und im Ausland vielgelesene Schriftstellerin E. Marlitt, die zuerst bewundert, dann aber von der deutschen Literaturgeschichtsschreibung völlig abgewertet wurde. Die Studie hat sich zum Ziel gesetzt, E. Marlitt den Platz und Rang in unserer Literatur zuzuweisen, den sie aufgrund ihrer Leistungen verdient, sie will jedoch kein Ausdruck der Heldenverehrung sein in der Absicht, E. Marlitt zur klassischen Schriftstellerin hochzustilisieren. Vielmehr werden ihre künstlerischen Fähigkeiten, die sie in neun Romanen und drei Erzählungen gezeigt hat, mit literaturkritischen Methoden nachgewiesen sowie mit dem Mittel des Vergleichs mit ihren offiziell anerkannten Kollegen. Ein solches Unternehmen räumt mit den kenntnislos kolportierten oder ideologisch verfälschten Gesamturteilen problemlos auf, beinhaltet aber andererseits die an sich schwierige und langwierige Aufgabe, eine andersartig bewertete Literaturform als Kunst zu erweisen. Denn es ist leicht, etwas zu loben oder zu tadeln, aber schwer, es kritisch zu würdigen. So stellt dieses Buch wesentlich eine Rehabilitation der Schriftstellerin E. Marlitt dar – 107 Jahre nach ihrem Tod in ihrer Heimat Arnstadt in Thüringen. Dr. Hans Arens, der Autor dieses Buches, hat seit 1939 eine Reihe bemerkenswerter wissenschaftlicher Arbeiten in den Fachgebieten der Philologie und der Linguistik verfaßt: so etwa eine Untersuchung zum höfischen Sprachstil im Mittelalter, die Analyse eines Satzes von Thomas Mann oder den umfangreichen zweibändigen Kommentar zu Goethes Faust; darüber hinaus eine weitverbreitete Geschichte der Sprachwissenschaft sowie andere Arbeiten aus diesem Bereich, speziell über die Relation von Satzlängen und Wortlängen in der deutschen Erzählprosa.