Die Wirkungssicherung im traditionellen asiatischen Theater

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Beschreibung


Wolfgang Kascha

Die Wirkungssicherung im traditionellen asiatischen Theater unter besonderer Berücksichtigung des Nô-Theaters und der Peking-Oper

ISBN 978-3-88476-643-9, ISBN 3-88476-643-0, 152 S., kt., € 19,50 (2005)

(Prospekte - Studien zum Theater, Bd. 9)


Das traditionelle asiatische Theater unter theatertheoretischen Gesichtspunkten in seiner spirituellen Dimension zu durchleuchten, ist sicherlich keine häufige Variante theaterwissenschaftlichen Forschens. Einen wirklichen Stellenwert erlangt diese Vorgehensweise jedoch erst dann, wenn es gelingt, den Nutzen zu verdeutlichen, den das spirituelle Theaterkonzept in der Aufführungspraxis für den Schauspieler, und indirekt auch für den Zuschauer, ermöglicht.

Um die in den beiden fernöstlichen Schauspieltheorien - der -Theater-Schrift Kyû-i (Die Neun Stufen) und dem altindischen Natyashastra - in Aussicht gestellte Wirksamkeit einer Theateraufführung sicherzustellen, hat das asiatische Theater zweierlei, einander ergänzende Bausteine eingerichtet, die in einem jeweils unterschiedlichen Grad zu einer Steigerung der menschlichen, psychophysischen Energie führen: Auf der Ebene der inhaltlichen Bühnenwirksamkeit tritt durch die geistige Verbindung mit der auf der Bühne dargestellten spirituellen Thematik bei Schauspieler und Zuschauer eine latent wirkende Energieaktivierung ein. Auf der Ebene der performativen Bühnenwirksamkeit erhöht der Schauspieler durch den bewußten Einsatz dreier psychophysiologischer Techniken - der nicht-alltäglichen Körpertechniken, der rhythmischen Bewegungsmuster und der rhythmischen Klangmuster - in beträchtlichem Maße seine eigene psychophysische Energie. Wie in den beiden Schauspieltheorien beschrieben, kann diese im Laufe einer Aufführung eintretende Energieaktivierung beim Darsteller und - durch diesen vermittelt - sogar beim Zuschauer im Idealfall zu der Erfahrung eines Zustandes transzendentalen Bewußtseins führen.

Ergänzt wird die Darstellung asiatischer Theatertheorie und Bühnenpraxis durch die anschauliche Schilderung des spirituell geprägten Weltbildes, dessen Kenntnis sowohl die inhaltliche als auch die performative Bühnenwirksamkeit besser nachvollziehbar macht.