Die Circe, der Pfau und das Halbblut
Beschreibung
Georges Sturm
Die Circe, der Pfau und das Halbblut. Die Filme von Fritz Lang 1916-1921
ISBN 978-3-88476-434-3, ISBN 3-88476-434-9, 284 S., 94 Abb., kt., € 25,00 (2001)
(Filmgeschichte International, Bd. 8)
Im Januar 1919 wird der damals 28jährige Fritz Lang erstmals als aufstrebender Regisseur in der Presse erwähnt. Nach frühen Arbeiten für die May-Film-GmbH ist er zwischen 1919 und 1921 vorwiegend für die DECLA als Drehbuchautor und Regisseur tätig. In dieser Zeit entstehen Filme wie Halbblut, Totentanz, Der Herr der Liebe, Pest in Florenz und Harakiri.
Obwohl nur noch spärliches Filmmaterial aus dieser Zeit überliefert ist, kann man sich anhand der zahlreichen Artikel in der zeitgenössischen Presse eine Vorstellung von Fritz Langs früher Arbeit machen. Georges Sturm gelingt es so, eine Chronologie von Langs kinematographischen Aktivitäten in den Jahren 1916-1921 zu erstellen, indem er deren Spuren in der Fachpresse – Vorankündigungen, Berichte von Dreharbeiten, Premierenberichte, Kritiken, Plakate, Zeichnungen – aufspürt und auswertet. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Werbe- und Imagestrategien sowohl der Filmindustrie, die zu dieser Zeit rasante ökonomische und ideologische Veränderungen erfuhr, als auch Fritz Langs selbst, der um die Weiterentwicklung seiner Karriere und um Absetzung von anderen Filmschaffenden bemüht war.
Um den Einfluß Thea von Harbous einschätzen zu können, der Lang wahrscheinlich Ende 1919 begegnete, stellt Sturm von Harbous frühe Drehbuchentwürfe (Die heilige Simplicia, Die Frauen vom Gnadenstein und Der Leidensweg der Inge Krafft) den Filmen gegenüber, die auf mit Lang gemeinsam verfaßten Drehbüchern basieren: Das wandernde Bild und Kämpfende Herzen.
Langs Arbeit und die Rezeption seiner Filme werden durchgehend nicht nur in ihrem kinematographischen Umfeld – z.B. in der Rivalität zu anderen Filmen –, sondern auch im gesamtkünstlerischen, kulturhistorischen Kontext von Theater, Literatur und Malerei der Zeit gesehen, so daß auch verschiedene ideologische Aspekte berücksichtigt werden können, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts virulent waren.
Pressestimme
"Dass sich dies alles trotz der eher speziellen Thematik so vergnüglich. ja geradezu spannend liest. verdankt sich der lebendigen Darstellungsweise des französisch geschriebenen und von Sibylle M. Sturm ins Deutsche übertragenen Buchs. Das Vergnügen wird gesteigert durch die zahlreichen Abbildungen."
Thomas Rothschild, MEDIENwissenschaft 18.2 (2001)