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Das Widerspenstige zähmen

26,50 €
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Beschreibung


Hartwig Heckel

Das Widerspenstige zähmen. Die Funktion der militärischen und politischen Sprache in Vergils Georgica

ISBN 978-3-88476-320-9, ISBN 3-88476-320-2, 280 S., kt., € 26,50 (1998)

(BAC - Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium, Bd. 37)


Daß Vergils im Jahre 29 v. Chr. vollendetes Lehrgedicht über die Landwirtschaft nicht als versifizierte Anleitung zur Arbeit auf dem Bauernhof zu verstehen ist, war bereits antiken Rezipienten der Georgica bewußt; der Vergilkenner Seneca konnte dies auf die einfache Formel bringen, Vergil habe eher die Leser erfreuen als die Bauern belehren wollen. Die Frage nach der eigentlichen Bedeutung und Intention der Georgica gehört zu den besonders umstrittenen Problemen der modernen Vergilinterpretation. Um diesem Problem näherzutreten, nimmt die Studie ein Phänomen in den Blick, das in der bisherigen Forschung zu wenig Beachtung gefunden hat, obwohl es für die im engeren Sinne lehrhaften Partien des Gedichts typisch ist: Im Rahmen der Ausführungen über Ackerbau, Obst- und Weinbau, Viehzucht und Imkerei werden insbesondere die Arbeiten des Bauern, daneben auch andere Vorgänge, häufig mit Begriffen und Wendungen beschrieben, die man eher in Schilderungen kriegerischer Auseinandersetzungen und in Darstellungen militärischer Hierarchiestrukturen erwartet; hinzu treten wiederholt auch Metaphern aus dem politischen Bereich. In ausführlichen Interpretationen aller relevanten Passagen und unter Berücksichtigung der weit über die Grenzen von Stoff und Gattung hinausreichenden literarischen Bezüge werden Technik, Bandbreite und Funktion dieses von Vergil in innovativer Weise gehandhabten poetischen Verfahrens herausgearbeitet: Die militärisch-politische Metaphorik der Georgica verweist auf die politische Wirkabsicht des Dichters, der nicht nur ein eigenständiges Konzept von der Behauptung der menschlichen, besonders der römischen Kultur in der Welt entwirft, sondern auch in der Schlußphase eines Jahrzehnte währenden Machtkampfes seine Erwartungen an den künftigen Herrscher Octavian formuliert.


Pressestimme

"This important addition to the bibliography on the Georgics takes as its main theme the pervasive presence of military and political terminology throughout the poem. Virgil's is an unquiet genius whose imagination wrestles with universal topics often from a variety of angles, leaving his thoughtful reader less with certainties than with paradoxes. But it is good to have one significant approach to his second masterpiece argued with both intelligence and vigor."

Michael C. J. Putnam, Latomus 61.1 (2002)