Conflicting Reports

Felicitas Menhard

Conflicting Reports. Multiperspektivität und unzuverlässiges Erzählen im englischsprachigen Roman seit 1800

ISBN 978-3-86821-107-8, 320 S., kt., € 32,50 (2009)

(ELCH - Studies in English Literary and Cultural History, Bd. 36)

Multiperspektivität und unzuverlässiges Erzählen sind narrative Verfahren, die die semantische und interpretatorische Geschlossenheit von Erzähltexten bewusst durchbrechen und damit eine Diversifizierung der im Text präsentierten Wirklichkeitsmodelle generieren. Sind Multiperspektivität und unzuverlässiges Erzählen von der narratologischen Forschung bislang überwiegend getrennt voneinander betrachtet worden, untersucht die vorliegende Studie die Kombination und Funktionalisierung beider Phänomene im englischsprachigen Roman seit 1800. Dabei entwickelt sie im theoretischen Teil ein Typenmodell zur Differenzierung und Analyse unterschiedlicher Kombinationsmöglichkeiten von Zuverlässigkeit und Unzuverlässigkeit im mehrperspektivischen Roman und evaluiert die rezeptionsästhetischen und philosophisch-erkenntnistheoretischen Implikationen dieser Textsorte. Im textanalytischen Teil werden zehn ausgewählte Romane des ausgehenden 18. bis frühen 21. Jahrhunderts untersucht, in denen das Zusammenspiel multiperspektivischer und unzuverlässiger Erzähltechniken zur Auffächerung der Textwelt in variable, heterogene und bisweilen sogar inkompatible conflicting reports führt.

Pressestimme

"Diese Arbeit ist theoretisch ausgezeichnet fundiert. Als Fazit ergibt sich, dass diese in so gut wie jeder Hinsicht makellose Arbeit einen Meilenstein in der Erzählforschung bildet. Man ist geradezu geneigt zu sagen, dass die Probleme von Multiperspektivität und Unzuverlässigkeit des Erzählens damit endgültig gelöst sind."

Wolfgang G. Müller, Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 52 (2011)