An Antipodean England

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Beschreibung


Judith Krafczyk

An Antipodean England: Erfahrungsberichte viktorianischer Frauen über Australien und Tasmanien, 1830-1860

ISBN 978-3-88476-244-8, ISBN 3-88476-244-3, 252 S., kt, € 25,50 (1997)

(Grenzüberschreitungen – Studien zur europäischen Reiseliteratur, Bd. 6)


Australien und Tasmanien liegen bis zum Goldrausch von 1852 an der Peripherie der europäischen Wahrnehmung. In erster Linie als Orte zur Ansiedlung deportierter britischer Sträflinge gedacht, finden britische Siedler der bürgerlichen Schichten anfangs nur in geringer Zahl dorthin. Bürgerliche Frauen reisten in der Zeit zwischen 1830 und 1860 aus unterschiedlichen Gründen nach Australien und Tasmanien: Lady Jane Franklin begleitete ihren Gatten Sir John Franklin nach Tasmanien, als dieser dort seinen Posten als Gouverneur der Insel antrat; Annie Baxter, Katherine Kirkland, Georgiana McCrae, Louisa Anne Meredith, Penelope Selby kamen mit ihren Familien nach Australien, um dort den Traum von einem neuen ökonomischen Wohlstand und sozialer Anerkennung in einer jungen bürgerlichen Elitegesellschaft zu verwirklichen. Ellen Clacy schließlich besuchte aus touristischem Interesse die Goldsucherlager im südlichen Australien. Die Untersuchung geht anhand der weitgehend unbekannten oder vergessenen autobiographischen Schriften den Fragen der Perzeption australischer Landschaft nach sowie der Darstellung der Kultur der australischen Ureinwohner, der Aborigines; schließlich der Einschätzung der kolonialen britischen Gesellschaft in Australien und Tasmanien durch die Besucherinnen. Reiseberichte weiblicher Autorenschaft stehen mittlerweile auch im Blickpunkt der feministischen Reisekulturforschung. Im Rahmen einer kritischen Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen wird der Frage nachgegangen, in welchem Maße sich die Inbesitznahme des australischen Kontinents durch britische Siedler in den Reiseberichten der bürgerlichen Damen als eine Ablehnung der Alterität der Kultur der Aborigines und eine Identifikation mit Paradigmen und Vokabeln des Kolonialismus wiederfindet.