Always on the Defensive?
Beschreibung
Michael Dreyer, Matthias Enders, Jörg Hebenstreit, Markus Lang, Werner Kremp (Hg.)
Always on the Defensive? Progressive Bewegung und Progressive Politik in den USA in der Ära Obama
ISBN 978-3-86821-585-4, 240 S., kt., € 27,50 (2015)
(Atlantische Texte, Bd. 40)
Im Januar 2009 versprach der Amtsantritt von Präsident Obama einen neuen Aufbruch progressiver Politik. Nach acht Jahren Bush erwarteten Amerika und weite Teile der Welt Impulse in allen wesentlichen Politikbereichen. Zwei Jahre vor Ende seiner zweiten Amtszeit bleibt festzuhalten, dass viele Erwartungen nicht erfüllt wurden. Mit dem "Tea Party Movement" hat sich eine neue, potente konservativ-populistische Bewegung formiert, auf die der demokratische Präsident und seine Mitstreiter im Parlament kaum adäquate Antwort gefunden haben. Das Werben für progressive Politikentwürfe im Wahlkampf scheint leichter als deren Umsetzung in die politische Praxis. Es ist für den Präsidenten offensichtlich schwer, belastbare Mehrheiten für progressive Politikkonzepte zu organisieren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der “Progressive Era” gelang dies noch scheinbar mühelos. Amerika (und beide großen Parteien) waren beseelt vom progressiven Geist, wodurch es gelang, weitreichende politische Reformen umzusetzen. Warum ist das heute nicht mehr möglich? Diese Beobachtungen sind Grund genug, sich systematisch und grundsätzlicher mit der progressiven Bewegung und progressiver Politik in den USA sowohl in historischer als auch gegenwartsbezogener Perspektive auseinanderzusetzen. Der vorliegende Band spricht daher viele Aspekte der progressiven Bewegung und progressiver Politik an: Welche philosophischen und theoretischen Grundlagen besitzt der „Progressivism“, wie hat er sich im Laufe der letzten 100 Jahre verändert und welche Relevanz besitzt er heute? Wie hat er das politische, gesellschaftliche und institutionelle Gefüge der Vereinigten Staaten beeinflusst und hat er eine Zukunft?
Buchvorschau / Inhaltsverzeichnis (pdf)
Pressestimme
"'Obama out!', so beendete der bald scheidende, vierundvierzigste Präsident der Vereinigten Staaten seine letzte Rede im Rahmen des diesjährigen 'White House Correspondents' Dinner'. Und in der Tat ist es Zeit zu fragen: Was bleibt? Die Beiträge des Bandes gründen auf der Überlegung, dass mit Obama ein Kandidat der Demokratischen Partei ins Amt gewählt worden ist, der sich nicht mehr als Liberaler, sondern als Vertreter des 'Progressivismus' versteht. Als solchem gehe es ihm um bezahlbare Schulbildung, allgemeine Krankenversicherung und um eine steuernde Regierung. Dennoch sei der Begriff denkbar unscharf geblieben, weshalb es an der Zeit sei, ihn mit Blick auf die Politik Obamas schärfer zu konturieren. Allr Befunde zeigen: eine abschließende Bewertung der Präsidentschaft Obamas ist schwierig und wird noch Zeit in Anspruch nehmen."
Matthias Lemke, Portal für Politikwissenschaft (2016)