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Alfred Hitchcocks Handschrift

24,50 €
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Beschreibung


Vibeke Reuter

Alfred Hitchcocks Handschrift. Vom literarischen zum filmischen Text

ISBN 978-3-88476-712-2, ISBN 3-88476-712-7, 204 S., 29 Abb., kt., € 24,50 (2005)

(Filmgeschichte International, Bd. 15)


Alfred Hitchcock gehört zu jenen Regisseuren, deren Werke sich auch noch nach Jahrzehnten sowohl beim Publikum als auch als Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzungen großer Beliebtheit erfreuen. Angesichts des vielfältigen und anhaltenden Diskurses über die Filmklassiker des 'Master of Suspense' ist es umso erstaunlicher, dass deren literarische Vorlagen bisher nicht in die Interpretationen einbezogen wurden. Denn wie diese Studie aufzeigt, hat die Forschung Hitchcocks eigene Aussagen, wonach diesen literarischen Quellen keinerlei Bedeutung zukomme, zu früh verinnerlicht. Ihr beträchtlicher Einfluss wird auf den unterschiedlichsten Ebenen der entsprechenden Filme deutlich, und eine Vielzahl allgemein anerkannter Interpretationen müsste in Anbetracht dieser Erkenntnisse neu überdacht werden. Andererseits zeigen sich in der Gegenüberstellung der Filme mit den Ausgangstexten auch zahlreiche Abweichungen, die nicht immer nur auf medienspezifische Unterschiede zurückzuführen sind und die somit in besonderem Maße einen Zugang zu Hitchcocks filmschöpferischer Arbeitsweise, seiner 'Handschrift', eröffnen. Unter diesem Aspekt werden in der vorliegenden Studie die Filme THE LODGER (1926), THE 39 STEPS (1935), REBECCA (1940), STRANGERS ON A TRAIN (1951), REAR WINDOW (1954), VERTIGO (1958), PSYCHO (1960), THE BIRDS (1963), MARNIE (1964) und FRENZY (1972) besprochen.


Pressestimme

"Die Autorin kommt zu dem Schluss. dass die literarischen Vorlagen von weit größerer Bedeutung sind, als gemeinhin angenommen: Zahlreiche Elemente, die bisher als 'typisch Hitchcock' galten (z.B. in Bezug auf verschiedene Figurenkonstellationen), werden unter Reuters Perspektive zu aus den Romanen bzw. Kurzgeschichten aufgegriffenen Anregungen. Sie bezeichnet die teilweise tief greifenden Eingriffe Hitchcocks (z.B. die Verlegung ursprünglich externer Konflikte in die Psyche der Figuren), an denen sie seine 'Handschrift' spezifiziert, als Strategie der Nichtfestlegung, als eine 'Tendenz zur Mitte'. Diese zeige sich z.B. in einer Ambivalenz der Figuren und Ausgänge (im Gegensatz zu den oft eindeutigen Vorlagen), einer 'Mischung aus Surprise und Suspense' (entgegen der in der Forschung häufig anzutreffenden Konzentration auf letztere) oder einem spielerischen Umgang mit Hollywood- und Genrekonventionen. Reuter kann mit einigen Interpretationsautomatismen brechen und wird so ihrem Anspruch gerecht, 'ein noch besseres Verständnis für Hitchcock und seine Filme zu entwickeln'."

Andreas Kirchner, MEDIENwissenschaft 23.4 (2006)