Absurdität vor dem Theater des Absurden
Beschreibung
Norbert Lennartz
Absurdität vor dem Theater des Absurden: Absurde Tendenzen und Paradigmata untersucht an ausgewählten Beispielen von Lord Byron bis T.S. Eliot
ISBN 978-3-88476-319-3, ISBN 3-88476-319-9, 232 S., 11 Abb., kt., € 25,00 (1998)
(Schriftenreihe Literaturwissenschaft, Bd. 43)
Nach Martin Esslins theaterwissenschaftlichem Meilenstein The Theatre of the Absurd hat sich die Diskussion um den Begriff des Absurden stets auf das experimentelle Drama der 50er und 60er Jahre konzentriert. Trotz einiger vereinzelter Korrekturansätze ist es jedoch bislang kaum gelungen, das Absurde von allen gattungsspezifischen Beschränkungen zu befreien und es auch in chronologischer Hinsicht in einen weiter abgesteckten geistesgeschichtlichen Kontext einzubeziehen.
Die vorliegende Studie versucht nun, anhand einer aus exemplarischen Gedichten und Romanen herausgearbeiteten Bildlichkeit des Widersinns zu beweisen, daß die Erfahrung des Absurden bereits mit dem Zusammenbruch der Romantik Einzug in die Literatur- und Kulturhistorie hält. Erst vor dem Hintergrund der bei Lord Byron, James Thomson B.V., H.G. Wells und T.S. Eliot untersuchten und bei einer Vielzahl europäischer Literaten und Künstler überprüften Ikonographie und Semantik der Sinnleere wird evident, daß das Absurde keine Erfindung einer von Weltkriegen erschütterten Generation, sonder vielmehr eine Invarianz des weit früher einsetzenden Denkens der Moderne darstellt.